Die Türkei hat so viel mehr zu bieten als Pauschalurlaube in All-Inclusive-Resorts!

Die Türkei - und besonders Antalya - gehört meiner Meinung nach zu den Hidden Gems wenn es um unterschätze Urlaubsziele geht. Ich muss auch zugeben, die Türkei zählte nicht zu unseren Top 10 Reisezielen und daher bin ich umso glücklicher, dass wir uns im November 2024 eines bessere haben belehren lassen. Wir haben uns bereits am ersten Tag in Antalya in den Ort verliebt und konnten einfach nicht genug bekommen. Insgesamt waren wir 10 Tage an der türkischen Riviera und wären gerne noch länger geblieben. Besonders die Altstadt mit den zahlreichen Gassen, der Architektur und den unendlich vielen Restaurants, Cafés und Shops hat uns sofort in den Bann gezogen. Aber nicht nur das, auch die türkische Essenskultur mit den typisch türkischen Gerichten hat es uns mehr angetan. Kurz um: wir haben uns definitiv in Antalya verliebt!

Aber alles der Reihe nach. Nachdem wir zuletzt im Mai unseren Rollerausflug nach Belgien und Holland unternommen hatten und im September für ein paar Tage in Hamburg waren, hat es uns zum Winter in Deutschland ins Warme gezogen. Da wir erst im nächsten Jahr wieder als digitale Nomaden durch Südostasien reisen möchten, habe ich recherchiert, welche Reiseziele sich nicht gleich auf der anderen Seite der Welt befinden aber trotzdem noch angenehme Temperaturen bieten. Zunächst dachten wir an Portugal, Griechenland oder auch Teile Spaniens oder Italiens. Die Türkei hatten wir eigentlich gar nicht auf der Liste stehen. Nach einiger Recherche bezüglich Temperatur, Flug- und Hotelkosten haben wir beschlossen, unsere Horizont noch einmal zu erweitern und auch mal Ziele in Betracht zu ziehen, die wir sonst aus einer Art Gewohnheit nicht bedenken. So bin ich dann auf die Türkei und im Zuge dieser Recherchen schließlich auf Antalya gestoßen.

Tatsächlich muss ich sagen, dass ich schon beim Recherchieren begeistert war, was für eine schöne Altstadt Antalya hat. Ebenso haben die Temperaturen um die 23-27 Grad im November mich direkt überzeugt. Ideal um einen kurzen Ausflug ins Warme zu machen und auch nicht zu heiß, um den Ort zu Fuß zu erkunden. Dazu übrigens noch etwas: wer einen Pauschalurlaub in einem All-inclusive-Resort in Antalya macht, bereist nicht wirklich Antalya und verpasst definitiv etwas! Generell würde ich sagen, die Türkei hat deutlich mehr zu bieten als günstige Urlaube in Hotels direkt am Strand und mit großer Poolanlage. Daher meine Empfehlung: lieber direkt in die Stadt als in ein All-inclusive-Resort, wenn man wirklich etwas vom Land, der Kultur und den Menschen dort sehen und erleben möchte. Wir haben unsere Zeit in Antalya mehr als genossen und würden jederzeit wieder dorthin reisen!

Old Town von Antalya & Hadrians Gate

Ein Ort, beziehungsweise ein Stadtteil den man sich in Antalya unter keinen Umständen entgehen lassen darf ist die historische Altstadt. Wir sind früh morgens in Antalya gelandet, passend zum Sonnenaufgang und nachdem wir unsere Koffer bei dem gebuchten Airbnb abgegeben hatten, sind wir auch schon los spaziert um die Gegend zu erkunden. Unsere Wohnung lag ganz in der Nähe des bekannten Hadrians Gate und somit auch in fußläufig zur Antalya Old Town. Da wir gerade erst angekommen waren und es auch noch sehr früh war sind wir ohne großen Plan einfach los gegangen und durch Zufall auch direkt in der berühmten Altstadt gelandet. Ich muss zugeben, Antalya Old Town am frühen Morgen ist ein völlig anderes Erlebnis als am Nachmittag oder auch am Abend. Aber egal zu welcher Tageszeit, die Altstadt ist einfach traumhaft schön.

Während wir morgens in aller Ruhe und Zweisamkeit durch die zahlreichen Gassen schlendern konnten und die Stadt bis auf vereinzelte Einheimische quasi für uns hatten, herrscht besonders am Abend ein regen Treiben auf den Straßen. Ich habe mich direkt in die Stadt verliebt und auch nach 10 Tagen hatte ich immer noch nicht genug. Tatsächlich sind Marc und ich jeden Tag unserer Zeit in Antalya einmal früh morgens durch die Gassen spaziert, haben uns eine Kleinigkeit beim Bäcker geholt (da kann ich Simit, türkische Sesamkringel, oder Pogaca, türkische gefüllte Blätterteiggebäcke mit Kartoffeln, Spinat, Käse oder Hack sehr empfehlen) und haben die beeindruckende Architektur, die romantische Gestaltung der Gassen und Geschäfte sowie die unfassbar traumhafte Aussicht aufs Meer genossen.

Meistens ist unser morgendlicher Spaziergang oder auch unsere Fototour an einem Aussichtspunkt, dem Kaleici Panoramic Elevator in dem danebenliegenden Antalya Büyükşehir Belediyesi Tophane Çay Bahçesi Café geendet, wo wir bei einem typisch türkischen Appletea sowie einem türkischen Kaffee die Aussicht genossen und uns die Sonne ins Gesicht haben scheinen lassen. Während wir am ersten Tag durch Zufall und Unwissenheit am berühmten Hadrians erst auf dem Rückweg vorbei gekommen sind, war das Tor die restlichen Tage immer der Beginn unserer Touren durch die Altstadt von Antalya. Das Hadrians Gate ist auf jeden Fall einen Besuch wert, allerdings empfehle ich für ein gutes Foto bereits sehr früh am Morgen dort zu sein, da von diesem Punkt aus viele Führungen beginnen und ab 10 Uhr ca. permanent große Touristengruppen an und unter dem Hadrians Gate versammelt sind.

Kaleici & der "Old Bazaar" von Antalya

Neben der Old Town von Antalya ist der Stadtteil "Kaleici" ein weiterer Ort, der auf der Liste der traumhaften Orte an der türkischen Riviera nicht fehlen darf. Wobei ich mich tatsächlich frage, ob man Old Town und Kaleici wirklich voneinander trennen kann. Für uns war es zumindest ein großer Teil Antalyas, der fließend ineinander über geht. Sowohl in der Altstadt als auch im Stadtteil Kaleici gibt es unzählige Gassen, eine verwinkelter als die andere und beinahe noch mehr Cafés, Restaurants und Shops die nur so zum verweilen und stöbern einladen. Wie bereits gesagt sind es zwei völlig verschiedene Erfahrungen, ob man am frühen Morgen durch die dann noch verlassenen, ruhigen Gassen spaziert oder am Nachmittag und Abend. Morgens sind die Straßen menschenleer, während am Vormittag zahlreiche kleine Stände aufgebaut werden und am Nachmittag und Abend auch unzählige Restaurants und Cafés ihre Außenbereiche hergerichtet haben.

Besonders am Abend sind die Gassen kaum wiederzuerkennen durch die ganzen Lichter, die vielen Souvenirshops und auch die Leute, die hier unterwegs sind. Neben Straßenkünstlern trifft man auch immer wieder super süße Katzen und auch Hunde an, die sehr zutraulich sind. Anders als beispielsweise in Thailand sind besonders die Hunde hier sehr an den Menschen gewöhnt und lassen sich nicht weiter stören, wenn man an ihnen vorbei geht. Ich habe mich aber auch sehr in die ganzen Katzen verliebt, die zu meinem Erstaunen sogar von den Einheimischen mehr als gut behandelt werden. Überall gibt es Futter- und Wasserschalen für die Vierbeiner und es wird sich wirklich rührend um die Straßentiere gekümmert. Ebenfalls etwas, was mich sehr erstaunt und mehr als positiv überrascht hat. Ein weiterer Aspekt den man in Antalya nicht verpassen darf, sind die Läden, die turkish delight oder anders gesagt "Lokum" verkaufen. Hierbei handelt es sich um türkische Spezialitäten aus Nougat, Nüssen und türkischem Honig, die einfach nur himmlisch schmecken!

Generell kann ich sagen, dass wir das Essen und die kulinarischen Spezialitäten der türkischen Küche mehr als geliebt haben. Angefangen mit Simit und Pogaca aus der Bäckerei am Morgen, einem veganen Cigköfte Wrap zum Mittag, bishin zu den typischen Döner (in der Türkei übrigens ohne Tzaziki), Kumpir, gefüllten Weinblättern, diversen Fleischspezialitäten, Auberginensalat, gebratenem Reis oder anderen türkischen Gerichten war wirklich alles super lecker. Marcs Lieblingsgericht ist Ali Nazik während ich vor allem die gefüllten Weinblätter und Kabak Tatlisi (kandierter Kürbis mit Tahini-Soße) sehr lecker fand. Aber neben dem Essen kann man vor allem auch super gut shoppen gehen. Hierfür eignen sich natürlich die Gassen der Altstadt und Kaleici aber auch der Old Bazaar von Antalya. Hier gibt es vor allem diverse gefälschte Shirts, Taschen, Uhren, Schuhe und nahezu alles, was das Herz begehrt. Wir sind nicht so die Markenfans, weshalb uns die türkischen Souvenirs (Rucksäcke, kleine Stofftäschchen, Teesets, Lesezeichen und vieles mehr) deutlich mehr begeistert haben. Aber in Antalya wird definitiv jeder fündig!

The Old Harbour an der Marina Antalya

Ich habe ja bereits am Anfang erwähnt, dass Antalya alles hat, was das Herz begehrt. Unzählige, unterschiedliche Restaurants, tolle Cafés, eine beeindruckende Altstadt, viele Shoppingmöglichkeiten, Berge, faszinierende Aussichten und zu guter letzt auch noch Strand und Meer. Was will man mehr? Also ich habe in Antalya wirklich alles gefunden, was ich zum glücklich sein brauche. Und das sogar fußläufig erreichbar. Wie eigentlich alles in Antalya haben wir auch den Old Harbour zufällig entdeckt. Eigentlich braucht man gar keine genaue Route um zu den schönsten Orten in Antalya zu gelangen. Mit einem Sinn für Abenteuer und Spaß am Spazierengehen findet man all die tollen Orte von selbst. So sind wir sogar am ersten Tag in Antalya wie von selbst am Hafen gelandet. Während wir durch die Gassen geschlendert sind, erwartete uns hinter einer Kurve eine faszinierende Aussicht auf den Hafen, das Meer und die in der Ferne in die Höhe emporragenden Berge. Über eine lange Steintreppe sind wir schließlich zum Hafen hinuntergegangen und haben dort nicht schlecht gestaunt, als selbst zwischen den Booten das Wasser kristallklar war.

Wenn ich so über unsere Zeit in Antalya berichte, kommt es mir vor als wären wir immer nur in der Altstadt, am Hafen und in den Gassen unterwegs gewesen. Also ja, das waren wir ja auch aber es war jeden Tag aufs neue wunderschön und wir haben auch wirklich jeden Tag nochmal neue Ecken und versteckte Orte entdeckt, die wir vorher noch nicht kannten. So waren wir eigentlich auch jeden Morgen am Hafen, haben dort Fotos gemacht oder nach einer Fototour durch die Gassen dort den Tag entspannt eingeläutet. Ab und zu sind wir auch Abends nochmal zum Hafen um den Sonnenuntergang zu bestaunen, der von hier oder dem angrenzenden Kecili Park ideal zu bewundern ist. Am Hafen von Antalya liegen diverse Boote an, einige im Style von Fluch der Karibik, andere romantisch verschnörkelt. Eins haben aber alle dieser Touri-Boote gemein - sie spielen "My Heart will go on" von Celine Dion (den Titanik-Song) wenn sie aus dem Hafen auslaufen. :-D

Neben dem Old Harbour befindet sich der Mermerli Strand, wo man sich auf Sonnenliegen auf kleinen Felsvorsprüngen sonnen oder im kristallklaren Wasser der ruhigen Bucht baden kann. Uns war es nicht warm genug um schwimmen zu gehen, die Aussicht haben wir aber definitiv genossen. Der Hafen an sich ist nicht groß aber dafür umso schöner. Sowohl von unten am Wasser als auch der Blick auf den Hafen und die umliegende Kulisse - es ist ein absolutes Traummotiv. Kein Wunder, dass sich hier besonders Abends zum Sonnenuntergang die Menschen nur so tummeln. Und auch hier dürfen die ganzen Kätzchen natürlich nicht fehlen. Definitiv ein weiterer Pluspunkt für Antalya. Ich habe es schon mehrfach erwähnt aber wir haben uns sofort in die charmante Stadt an der türkischen Riviera verliebt. Die 10 Tage hier waren definitiv zu kurz und wir wären super gerne noch länger geblieben. Vielleicht haben wir einfach den perfekten Zeitpunkt erwischt aber für uns hat dort alles gestimmt. Und unsere Zeit in Antalya hat uns den Anstoß gegeben, bald wieder für längere Zeit nach Südostasien zu Reisen. Spoileralarm: es geht mal wieder nach Thailand!