Longtail-Boote: typisch Thailand und perfekt für eine Bootstour zu den schönsten Inseln Thailands.
Alleine die Orte in Thailand an denen man leben kann, egal ob Insel oder einfach am Meer gelegen, sind schon paradisisch. Phuket und Krabi sind Halbinseln mit wunderschönen Stränden während Koh Samui, Koh Phi Phi oder auch Koh Yao Noi richtige Inseln sind. "Koh" heißt übersetzt übrigens "Insel". Aber die wirklich richtig paradisischen Orte in Thailand erreicht man meist nur mit einem Boot. Und meiner Meinung nach sind auch die gerade die Plätze, an denen nichts außer Natur zu finden ist, die allerschönsten.
Ich muss auch dazu sagen: ich liebe es, mit einem Longtailboot umherzufahren. In Pattaya haben wir ja einmal eine Tour mit einem Katamaran gemacht und sind ein anderes Mal mit dem Speedboot zu einer Insel übergesetzt und mit der Fähre zurück. Und rückblickend kann ich sagen: ein Longtailboot ist mein absoluter Favorit. Alleine, dass man vorne auf dem Bug sitzen und sich alles von dort aus ansehen kann, ist einmalig. Außerdem finde ich, dass man auf den Longtailbooten nicht so schnell seekrank wird, wie auf einem Katamaran oder Speedboot. Sie liegen besser im Wasser und man spürt die Wellen nicht so stark.
Bisher haben wir wirklich bei jedem Aufenthalt in Thailand eine Bootstour mit einem Longtailboot gemacht. Und das darf auch dieses mal natürlich nicht fehlen! Der ganz große Vorteil: durch unseren thailändischen Freund Bang Ang - der sehr viele Leute in und um die Regionen Phuket, Krabi und Koh Yao Noi kennt - haben wir jemanden, der uns private Bootstouren mit bekannten Thais organisieren kann. So müssen wir nicht zu überfüllten oder überteuerten Touritouren sondern bekommen unseren privaten Local, der uns meist auch richtige "hidden gems" zeigt, die man sonst vielleicht nicht erkunden würde.
Start am Bang Rong Pier
Der Bang Rong Pier befindet sich im Nord-Osten von Phuket. Von dort fährt man auch nach Krabi, Koh Yao Noi oder Koh Yao Yai. Von dort sind wir damals auch nach Koh Yao Noi gefahren, daher kennen wir diesen Pier. Dort angekommen stellen wir unseren Roller vor dem Pier ab. Man wird gefragt, ob man innerhalb des Geländes parken möchte. Dafür wird dann eine kleine Gebühr erhoben. Wir haben darauf verzichtet.
Aber ACHTUNG! Falls man draußen parkt, sollte man unbedingt alles am Roller so befestigen, dass es nicht von Affen gelöst werden kann. Also Helme festschnallen und auch nichts - beispielsweise Getränke - außem am Roller lassen. Das wird nach der Tour verschwunden sein.
Wir haben unsere Helme am Lenker des Rollers festgeschnallt und noch einmal geschaut, ob wir andere Dinge in den Fächern vorne am Roller haben. Da es nur eine halbleere Colaflasche war, haben wir sie dort gelassen. Dann ging es auch schon zum Pier selbst. Wir mussten noch 20 Baht pro Person "tourist fee" bezahlen, um den Pier zu betreten. Das sind knapp 55 Cent, also quasi nichts. Wir wurden auch schon von unseren Fahrer erwartet. Ab auf das Longtailboot und schon geht es los.
Paradies auf Erden: eine einsame Sandbank mitten im Meer
Unser erster Halt dieser Bootstour ist eine einsame Sandbank mitten im Meer. Diese erreicht man nur mit dem Boot oder einem Jetski. Außerdem ist die Sandbank nur zu bestimmten Zeiten sichtbar. Je nach Ebbe oder Flut ist diese größer oder auch ganz von Wasser bedeckt. Wir hatten aber die ideale Zeit erwischt. Eine kleine Sandbank oder besser gesagt zwei, die durch einen schmalen Streifen bedeckt mit seichtem Wasser miteinander verbunden sind. Wirklich, so stellt man sich das Paradies vor.
Das Wasser um die Sandbank ist türkis und so klar, dass man bis auf den Boden schauen kann. Wir werden von unserem Fahrer an der Sandbank herausgelassen. Über eine Leiter geht es vom Longtailboot in das klare Wasser und so auf die Sandbank. Da es hier so unglaublich schön ist, dürfen Fotos natürlich nicht fehlen. Um aber auch die Natur und den Ausflug zu genießen, machen wir nur am Anfang direkt einige Bilder und packen die Kamera dann wieder ins Boot.
Nachdem wir ein paar Fotos - oder auch ein paar mehr - gemacht haben, entspannen wir uns erst einmal im seichten Wasser. Die Temperatur des Meeres ist perfekt. Es bietet eine leichte Abkühlung von der tropischen Sonne aber ist nicht zu kalt. Hier könnte man sich stundenlang aufhalten. Wenn eben die tropische Sonne nicht wäre. Man muss tatsächlich ein wenig aufpassen, dass man sich nicht zu lange in der prallen Sonne aufhält. Gerade auf dem Wasser reflektiert diese umso mehr und man kann sehr schnell einen Sonnenbrand bekommen.
Da wir aber ja auch noch ein paar Inseln, bzw. Stops vor uns haben, wollten wir dann noch schnell ein paar Drohnenaufnahmen von diesem Paradies mittem im Meer machen. Dabei ist dann aber so alles schief gegangen, was schief gehen kann. Wir hatten ein paar Tage zuvor schon einmal Drohnenaufnahmen gemacht und hatten anschließend Schwierigkeiten, die SD-Karte auszulösen. Daher war diese in einem seperaten SD-Kartenleser, den ich aber noch in den Rucksack gepackt hatte. Allerdings hat Marc beim Starten der Drohne vergessen, die SD-Karte hineinzutun.
Eigentlich ja kein Problem, da wir sie ja dabei haben. Dachten wir zumindest. Als wir die Drohne landen wollten, lies diese sich partout nicht landen. Wir mussten feststellen, dass die Kappe des SD-Karten-Faches offen ist und unsere Vermutung ist, dass die Drohne diese Kappe als Hindernis erkennt und deshalb nicht landet. Marc hat dann zwar versucht sämtliche Sicherheitseinstellungen auszustellen aber eine Landung blieb unmöglich. Wir mussten also warten, bis der Akku der Drohne leer ist. Um nicht die Gefahr zu haben, dass diese dann im Meer landet, haben wir sie über die Sandbank gesteuert, wo ich dann darauf gewartet habe, dass der Akku nachlässt. Nach einer Ewigkeit konnte ich die Drohne dann schließlich auch zum Boot zurück bringen.
Da wir uns aber nicht sicher waren, ob die Landeschwierigkeiten wirklich mit der Kappe des SD-Karten-Slots zusammenhängt, haben wir beschlossen, erst einmal unseren nächsten Stop anzufahren und es dort noch einmal zu versuchen. Falls ja, hätten wir dort wenigstens so lange Aufnahmen machen können, bis die Drohne erneut leer ist aber wir hätten auch direkt den nächsten paradischen Ort gesehen.
Inselname: unbekannt
Unser nächstes Ziel ist eine weitere Insel. Diese ist etwas größer aber dennoch verlassen. Früher gab es hier wohl mal ein Restaurant aber dieses ist wohl mittlerweile geschlossen. Wir haben also auch hier die gesamte Insel für uns alleine. Auch hier ist es wirklich paradisisch. Weißer Sandstrand, türkises Meer und klares Wasser. So klar, dass man auch von weiten die vielen kleine Fischschwärme erkennt, die sofort auseinander schwimmen, wenn sich das Wasser bewegt oder ein Schatten auf ihnen landet.
Da das Wasser sich hier auch hervorragend zum Baden eignet, lassen wir uns das natürlich nicht nehmen. Außerdem lassen wir hier auch die Drohne noch einmal steigen. Diesmal mit der SD-Karte, unserem zweiten Akku und dem geschlossenen Slot. So sollte eigentlich nichts mehr schief gehen und die Drohne sollte auch problemlos wieder landen. Und wir hatten Recht mit unserer Vermutung. Die Landeprobleme hingen wohl wirklich mit der Kappe zusammen, denn nun klappt alles perfekt.
So haben wir von dieser kleinen unbekannten Insel nicht nur wahnsinnig tolle Fotos sondern auch noch Drohnenaufnahmen. Und ich finde, dass so eine Drohnenaufnahme immer etwas ganz besonderes ist. Immerhin sieht man so etwas nicht jeden Tag aus der Vogelperspektive und die ganze Umgebung sieht noch einmal ganz anders aus, als von der Erde aus. Das Wasser sieht teilweise noch blauer, schöner und magischer aus als wir es so wahrnehmen können.
Außerdem bietet die Drohne die Möglichkeit, vom Meer aus zu fotografieren oder auch zu filmen. So entstehen unglaublich tolle Aufnahmen. Was ich besonders toll finde, ist, dass man auch Bilder von dem tollen Longtailboot machen kann. Und generell finde ich es immer wahnsinnig interessant, auf dem Bildschirm der Fernbedienung zu verfolgen, was die Drohne aufnimmt. Und ich bin nicht die einzige. Unser Fahrer findet das ganze auch sehr interessant und schaut gebannt zu.
Außerdem bringt er uns noch eine Schale mit frischem Obst. Wassermelone und thailändische kleine Bananen. Und das sogar gekühlt und zum direkten Verzehr zubereitet. Das ist auch typisch Thai. Bisher hatten wir auf fast jeder Bootstour einen Fahrer, der uns noch Obst oder auch mal gebratenen Reis angeboten hat. Außerdem wurden wir auch immer mit kühlen Getränken versorgt. Also ein kleines Rundumpaket, dass so einen Ausflug noch einmal unvergesslicher macht.
Last but not least: Panya Beach
Als letzer Stop halten wir am Panya Beach. Anders als bei den Stränden, bzw. der Sandbank zuvor, ist der Panya Beach ein beliebter Strand und auch touristisch. Wir halten etwas abseits der bunten Sonnenschirme und Liegen an, wo sich viele weitere Boote und auch Touristen tummeln. Dort gibt es auch ein Restaurant, wo man etwas essen kann. Wir vermuten allerdings, dass dort die Preise deutlich höher als bei "normalen" Thairestaurants sind, da sich dort eigentlich nur Touristen befinden.
Aber wir haben dennoch großes Glück. Wenn man sich nicht gerade direkt an dem Restaurant und bei den Liegen aufhält, ist der restliche Strand völlig leer und man hat dieses tropische Entspannungsfeeling. Aber eines ist hier definitiv anders. Es gibt extra Fotospots, die garantiert extra für die Touristen dort platziert wurden. Neben ein paar Schaukeln unter den Bäumen gibt es hier unteranderem ein paar Holzrahmen, auf denen "Panya Beach" steht und die sich perfekt für ein Erinnerungsfoto eignen. Und ja: ich musste hier auch ein Bild machen!
Außerdem gibt es eine merkwürdige weiße Treppe, die ins Nichts führt. Wir haben diese schon vom Boot aus entdeckt. Die Treppe wirkt total verloren und endet einfach im Nichts. Meine Vermutung ist, dass die extra für Bilder gebaut wurde. Marc sagte, vielleicht wäre es auch eine Anlegestelle für Boote bei Flut. Was auch immer stimmen mag, diese Treppe ist auf jeden Fall ein Blickfang. So konnten wir auch gar nicht anders, als sie uns genauer anzusehen. Bewaffnet mit der Kamera! Und wow! Was von weitem weg eher merkwürdig aussieht, stellt sich als perfekter Fotospot heraus.
Meine ersten Schritte auf dieser Treppe waren sehr vorsichtig. Ich bin auf den untersten Stufen erst einmal auf und ab gesprungen, um zu testen, wie stabil die Treppe ist. So habe ich mich dann Stück für Stück nach oben vorgearbeitet. Bis ich schließlich ganz oben stand. Es ist schon merkwürdig. In Europa würde eine solche Treppe nur mit Geländer und unter Aufsicht mit Sicherheitsvorkehrungen existieren. Hier in Thailand steht sie komplett ohne Geländer oder ähnliches einfach am Strand. Nicht mal ein "Betreten auf eigene Gefahr" Schild gibt es.
Es ist schon auch etwas komisch, so weit hinauf zu gehen und dann vor der letzten Stufe zu stehen. Denn dort hört die Treppe einfach auf. In ein paar Metern höhe steht man schließlich über dem Strand und blickt auf das weite Meer hinaus. Diesen Moment werde ich vermutlich auch nie vergessen. Und ich bin auch sehr beeindruckt von den Fotos, die hier entstanden sind. Aber ehrlich gesagt, liebe ich alle Aufnahmen von diesem Ausflug.