Zwischen Tradition, Streetfood und Party - die kulturellen Einflüsse der Peranaken in Thailand.

Wer Phuket nur mit Traumstränden und Inselhopping verbindet, verpasst eine faszinierende Seite der Insel – ihre kulturellen Wurzeln. Einmal im Jahr rückt genau diese Vielfalt in den Mittelpunkt: beim Peranakan Festival. 2025 kehrt das farbenfrohe Spektakel zurück und lässt die Geschichte und Traditionen einer einzigartigen Gemeinschaft aufleben.

Die Peranakan – auch bekannt als Baba-Nyonya – sind Nachkommen chinesischer Einwanderer, die sich vor Jahrhunderten mit der einheimischen Bevölkerung vermischten. Was daraus entstand, ist eine reiche, eigenständige Kultur mit eigenen Bräuchen, einer besonderen Küche und einem unverwechselbaren Kleidungsstil. Phuket war einer der wichtigsten Orte für diese kulturelle Verbindung – nicht nur wegen seiner Lage als Handelshafen, sondern auch wegen seiner offenen, vielfältigen Gesellschaft.

Das Festival lädt Einheimische und Besucher gleichermaßen dazu ein, diese lebendige Geschichte zu entdecken – bei Paraden in traditionellen Gewändern, Tanzvorführungen, historischen Ausstellungen und natürlich jeder Menge köstlichem Essen. Und genau das haben wir dieses Jahr selbst erlebt.

Die Parade des Peranaken Festival

Leider muss ich sagen, es war nicht gerade einfach Infos über das Peranakan Festival in Phuket zu finden. Zumindest nicht in englischer Sprache. Wir wussten zwar, dass am Samstag in Phuket eine Parade stattfinden soll, wann und wo genau diese startet war aber nicht klar ersichtlich. So sind wir am Samstag Nachmittag einfach mal in Richtung der Altstadt aufgebrochen und haben dort mit unserem Roller ein paar Runden gedreht und nach einer möglichen Parade Ausschau gehalten. Und wir hatten Glück, beim abbiegen um eine Ecke haben wir dann relativ versteckt in einer eher ruhigeren Ecke ganz viele Menschen in bunten Kostümen entdeckt. Das mussten die Teilnehmer der Peranaken Parade sein. Also haben wir geparkt und sind dann sogar ein wenig hinter den Kulissen herumspaziert, während die bunt kostümierten Peranaken sich für die Parade aufgestellt haben.

Weil wir dort aber nicht stören wollten, sind wir weiter ein wenig die Straße herunter und haben uns am Bürgersteig in einem thailändischen Restaurant für typisch thailändische Desserts einen Platz gesucht. Gerade richtig, denn keine Minute später hat es angefangen in Strömen zu schütten. Wir hatten Glück, saßen im trocknen und haben uns noch eine Kleinigkeit zu essen bestellt: schwarzen Klebereis mit Kokosmilch, Banane in Kokosmilch, frittiertes Hühnchen mit Reis für Marc und eine frische Kokosnuss. So waren wir perfekt ausgestattet für die Parade.

Diese ging wenig später trotz des Regens los und direkt an unserem Platz vorbei. Weil der Regen sich dann aber doch etwas verzogen hat, sind wir noch ein Stück die Straße hinunter, zu einem großen Kreisverkehr, welcher sich als offizieller Startpunkt der Parade herausstellte. Und dann konnte es losgehen. Trotz des schlechten Wetters war die Stimmung ausgelassen, alle hatten richtig Spaß und die verschiedenen Kostüme waren einfach nur beeindruckend. Zwischen traditionellen Kostümen, ausgefallenen Tänzen und kreativen Wagen - hier ist von allem etwas dabei. Und immer begleitet von passender Musik. Tatsächlich hatte die Parade etwas von einem deutschen Karnevalszug, nur eben traditioneller und irgendwie auch deutlich ausgelassener und ausgeflippter. Wir fanden es super!

Peranaken Festival im Saphan Hin Park

Nachdem die Parade in der Altstadt vorbeigezogen war, sind wir dann zurück zu unserem Roller und zum Saphan Hin Park gefahren. Dort sollte die Parade nämlich mit Livemusik, Streetfood und einem Feuerwerk enden. Eigentlich hatten wir gehofft, vielleicht sogar hinter der Parade herfahren zu können, leider war die Straße aber gesperrt. Also ging es dann auf Umwegen zum Saphan Hin Park. Dort angekommen kam gerade der erste Teil der bunten Peranaken-Parade an, begleitet von lauter Musik, einem thailändischen Kommentator und unfassbar guter Stimmung. Durch den Regen war zwar alles nass und matschig, davon hat sich aber niemand stören lassen.

Wir haben uns noch eine Zeit lang die Parade im Park angesehen und sind schließlich über den kleinen Markt geschlendert. Streetfood darf nämlich bei keinem thailändischen Fest fehlen. Marc hat sich hier noch Chicken Satay gegönnt und mit der kleinen Stärkung haben wir mit den Thais mit gefeiert. Tatsächlich waren wir nahezu die einzigen Farangs (also nicht Thais). Das Peranakan Festival ist halt ein kulturelles Fest und scheint bei Touristen nicht so bekannt zu sein. Was wir natürlich umso cooler finden. Wir mögen es ja, tiefer in die Kultur einzutauchen und das authentische Thailand zu erleben.

Der Saphan Hin Park befindet sich übrigens an einem See, wo sich auch die Paradeteilnehmer nach und nach versammelten. Dort war auch eine Bühne mit Lasershow für die Livemusik aufgebaut. Der kleine Markt befand sich direkt daneben. Wir haben noch eine Zeit lang auf den Steinen am Wasser gegessen, das bunte Treiben beobachtet und sind dann aber gegen 20 Uhr aufgebrochen. Gerade als wir auf dem Rückweg waren, fing dann noch das Feuerwerk an. Auch da hatten wir wieder richtig Glück. Eigentlich hatten wir nämlich auf dieses Feuerwerk gewartet, weil wir aber nicht wussten, wann es stattfindet sind wir dann halt aufgebrochen. Aber hey, wir haben das Feuerwerk miterlebt. Ein richtig toller Abschluss dieses bunten, aufregenden und beeindruckenden kulturellen Festes.

Highway Curry Reunion

Zum Abschluss des Tages sind wir nach langer Zeit (meiner Meinung nach viel zu länger Zeit) endlich nochmal zum Highway Curry, meinem oder eigentlich sogar unserem Lieblingsinder, gefahren. Diesmal waren wir das erste mal in dem neuen Lokal in Chalong im Front Yard. Wir waren ja länger nicht mehr dort, weil wir es so doof finden, dass die Besitzer die beiden Brüder Shankar und Naung in zwei verschiedene Restaurants gepackt haben. Außerdem hat das Restaurant in Karon leider nicht mehr so viel Charme, wie der ursprüngliche Laden in Kata. Am Highway Curry angekommen haben wir unseren Freund Shankar bereits auf dem Parkplatz entdeckt. Er hat sich sehr gefreut uns zu sehen und auch wir sind froh, wieder hier zu sein.

My Front Yard ist ein größerer Bereich mit Fitnessstudios, Tennisplatz und diversen Restaurants und Lokalen an der Hauptstraße von Chalong in Richtung Altstadt. Das Highway Curry sieht hier auch sehr flean und modern aus, also leider ohne typisch indisches Flair. Das Essen ist aber nach wie vor das BESTE indische Essen in Phuket. Wir haben sogar von Shankar eine Vorspeise (Aloo Tiki) sowie zwei Mangosmoothies aufs Haus bekommen. Wir haben uns direkt wieder wohl gefühlt. Das Aloo Tiki, der Mangosmoothie und auch das restliche Essen waren einfach wieder unschlagbar gut. So gut, dass wir Sonntag direkt noch einmal hier essen waren.

Wir haben uns noch sehr gut mit Shankar unterhalten und sind wegen einer erneuten Regenschauer von unserem Platz auf der Terrasse noch nach drinnen geflüchtet, wo wir mir bombastisch gutem Essen und toller Gesellschaft den Abend ganz gemütlich haben ausklingen lassen. Leider hat es dann nicht mehr aufgehört zu regnen, sodass wir uns gegen halb 11 schließlich mit Regenjacken und Regencape auf den Roller geschwungen und im Regen nach Hause gefahren sind. Natürlich sind wir gut nass geworden, wenn man aber bedenkt, dass aktuell Regenzeit ist und wir erst drei mal (dieses mal eingeschlossen) richtig nass geworden sind, ist das doch eine gute Statistik.