Eine wunderschöne Stadt in Holland.

Nachdem wir eine Nacht in Antwerpen verbracht hatten, ging es am nächsten Morgen weiter nach Holland. Genauer gesagt nach Den Haag. Normalerweise ist man in etwa anderthalb Stunden von Antwerpen in Den Haag. Wir haben uns aber wie auch schon auf dem Weg nach Antwerpen extre viel Zeit gelassen, um kleine Straßen zu erkunden und eben einen besondereren Weg nach Holland zu haben statt einfach nur die Autobahn entlang zu fahren. Nachdem wir bereits am Vortag etwa 5 Stunden mit dem Roller unterwegs waren - und auch ein paar Stunden der Fahrt eine sehr langweilige und triste Strecke hinter uns bringen mussten - waren wir sehr froh, als wir nach etwa einer Stunde Fahrt Belgien verlassen und von diesem Zeitpunkt an Holland durchquerten.

Tatsächlich haben wir uns eine sehr umständliche Strecke nach Den Haag herausgesucht. Aber aus einem sehr guten Grund. Ich hatte auf Google Maps gesehen, dass es in der Nähe von Scheveningen und Den Haag am Meer entlang einige Straßen gibt, die mitten durch das Meer führen. Dort oben gibt es kleine Inseln oder eher Landstücke, die teilweise durch Kanäle, Flüsse oder auch eben kleine Meeresabschnitte voneinander getrennt sind. Dort gibt es aber dann Dämme und Straßen, die eben durchs Wasser hindurch führen. Für uns definitiv ein Grund, diesem Umweg in Kauf zu nehmen. Aber generell hat es uns viel mehr Spaß gemacht, durch Holland zu fahren als in Belgien. Die Straßen, Dörfer und einfach die gesamte Umgebung hat uns direkt viel besser gefallen. Und wir hatten auch wieder richtig schönes Wetter zum Fahren.

Ankunft in Den Haag

Wie ich schon sagte, die Fahrt nach Den Haag war einfach wundervoll. Besonders unser kleiner Stop auf der einsamen Straßen mitten im Meer wird uns für immer als einzigartiger Augenblick in Erinnerung bleiben. Abgesehen davon, dass es schon ein Erlebnis an sich ist, mitten durch das Meer zu fahren, hatten wir eine tolle Aussicht und konnten unseren Stop dort in aller Zweisamkeit genießen. Von dort an haben wir zwar auch nochmal kurze Strecken passiert, an denen links und rechts Wasser war, allerdings waren es dann nur noch kurze Stücke. Nach etwa 5 Stunden Fahrt erreichten wir dann schließlich unser Hotel in Den Haag. Ach, und wir hatten Glück, dass wir den kilometerlangen Stau bei Rotterdam vor dem Unterwassertunnel mit unserem Roller einfach umfahren konnten. Marc hat uns gekonnt und sicher durch die stehenden Autos durchmanövriert, sodass wir nicht in der brühenden Hitze warten mussten.

Das Hotel "The Hague Teleport Hotel" hat uns freundlich mit einem kühlen Drink empfangen und wir waren zunächst auch positiv von unserem Zimmer überrascht. Im Vergleich zu unserem doch sehr dunklen, heruntergekommene und uneinladendem Zimmer in Antwerpen, war dieses hell gestaltet, hat große Fenster, einen Sessel und sogar eine kleine Küchenzeile mit Kühlschrank. Beim näheren Hinschauen haben wir allerdings große Staub- und Haarknäuel in den Ecken entdeckt und auch der Abfluss der Dusche wurde lange nicht gereinigt, weshalb bei meiner ersten Dusche das gesamte Bad unter Wasser stand weil dieses nicht in der Duschwanne abfließen konnte. Aber alles in allem waren wir sehr zufrieden mit unserer Unterkunft. Das Bett war bequem, es war ruhig und da wir eh vor hatten, tagsüber Ausflüge in die nähere Umgebung zu machen reicht das dann ja auch aus.

An unserem ersten Abend in Den Haag haben wir uns entschieden, dass wir diesen am Strand von Scheveningen ausklingen lassen wollen. Da dieser Tag auch gleichzeitig mein Geburtstag war, wollten wir mit Blick aufs Meer etwas essen und den Sonnenuntergang dort bestaunen. Mit dem Roller sind es nur etwa 15 Minuten Fahrt, bis man die Promenande von Scheveningen erreicht. So sind wir nach einer kurzen Pause im Hotel am späten Nachmittag los nach Scheveningen, wo wir die Promenande entlang schlenderten, die zahlreichen Restaurants bestaunten und schließlich in einem ein sehr leckeres Abendessen genossen. Anschließend haben wir noch den Pier erkundet, den Sonnenuntergang bei einem kühlen Drink beobachtet und den Abend mit zwei Stücken Kuchen und einem Tischfeuer gebührend ausklingen lassen. Der perfekte Geburtstag, wenn man mich fragt.

Den Haag - das kleine Amsterdam

Nach einer erholsamen Nacht wollten wir am Sonntag morgen die Stadt Den Haag erkunden. Also nichts wie los und mit dem Roller ein paar Minuten in die Innenstadt cruisen. Wir haben direkt am Bahnhof auf einem kleinen Platz mit ein paar Restaurants geparkt und sind anschließend zufuß weitergezogen. Ich muss sagen, ich hätte deutlich mehr Menschen erwartet, gerade weil es ein Sonntag war und das Wetter auch einfach hervorragend. Aber tatsächlich waren wir fast die einzigen Besucher. Aber hey, umso besser. So konnten wir in aller Ruhe die kleinen Straßen und Gassen entlang schlendern, die Kanäle die sich durch die gesamte Stadt schlängeln erkundschaften und die Ruhe des Tages genießen. In den vielen Kanälen waren ab und zu Boote am Rand verankert und es gab auch das ein oder andere Restaurant direkt am Wasser. Leider haben wir aber kein Café oder Restaurant gefunden, welches geöffnet hatte.

So haben wir uns nach einem ausgiebigen Spaziergang wieder auf den Weg zum Roller gemacht. Auf dem Weg sind wir an einem Barbier vorbei gegangen und Marc hat sich spontan noch die Haare und den Bart schneiden und rasieren lassen. Das Ergebnis war richtig gut. Frisch gestyled und hungrig sind wir schließlich zu einem Café, dem Blend One etwas außerhalb der Innenstadt gefahren. Dort gab es dann guten Kaffee, super leckere hausgemachte Croissants und selbstgemachtes Bananenbrot als Stärkung für den Tag. Und das Blend One ist ein wirklich sehr schönes Café. Es gibt eine Außenterasse mit Tischen in der Sonne, einen netten Innenbereich und einen kleinen Außenbereich, welcher von Bäumen und Ranken perfekt gekühlt wird und so auch vor der Sonne schützt. Hier waren auch einige Gäste, was vermutlich dem leckeren Essen und dem entspannten Ambiente zu verdanken ist.

Da wir insgesamt 4 Tage in Den Haag und auch Scheveningen verbracht haben, sind wir meistens am Vormittag durch die Stadt spaziert und haben die Abende am Strand von Scheveningen ausklingen lassen. Es hat uns aber immer wieder aufs neue großen Spaß gemacht, durch die Gassen zu schlendern, die Architektur zu bestaunen und die kleinen Shops und Cafés zu bewundern. An einem anderen Tag haben wir noch ein anderes kleines Café entdeckt, dessen Namen ich mir leider nicht gemerkt habe. Dort hat Marc dann täglich seinen Cappuccino getrunken, während wir auf den Stühlen draußen vorm Laden das rege Treiben beobachteten. Die typischen Windmühlen, wie man sich sie vermutlich in Holland vorstellt, haben wir leider kaum gesehen. Die einzige Windmühle, die wir nicht aus weiter Entfernung entdeckt haben, befand sich direkt hinter unserem Hotel. Direkt an einem kleinen Kanal gelegen, ragt die kleine Windmühle empor. Wir konnten uns es dann natürlich nicht nehmen lassen, dort noch ein paar Fotos zu machen. :-D Ich kann Den Haag auf jeden Fall weiterempfehlen. Besonders, wenn man sowohl etwas charmante Stadt als auch Strandfeeling haben möchte. Scheveningen ist schließlich nur einen Katzensprung entfernt.