Bali hat unzählige beeindruckende und faszinierende Orte, die man sich unbedingt anschauen sollte!

Am besten eignen sich private Tagestouren mit einem lokalen Guide, um viel zu erleben, unbekannte Orte zu entdecken und einfach die Schönheit Balis zu genießen. Der ein oder andere mag jetzt vielleicht denken, dass eine Tagestour mit einem Guide nicht unbedingt das wahre, echte Bali zeigt und prinzipiell würde ich da auch zustimmen. Marc und ich sind beide auch eher auf der Seite, die Welt und die verschiedenen Orte auf eigene Faust zu erkunden. Besonders in Südostasien kann man die meisten Gegenden sehr gut mit einem eigenen Roller erkunden und so auch hautnah miterleben. In größeren Städten lässt man den Roller aber besser stehen und nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel, wodurch man noch einmal mehr im Geschehen mit drin ist.

Da Bali aber eine eigentlich kleine Insel ist, kann man hier auch super mit dem Roller umher cruisen. Die Straßen hier sind alle recht klein, sodass sie sich perfeke für Roller eignen. Diese können sich nämlich überall zwischen den Autos durchquetschen und kommen so meistens schneller ans Ziel. Der Nachteil eines kleinen Rollers ist eigentlich nur, dass längere Strecken (ab ca. 1h Fahrt/Strecke) doch anstrengend werden können. Besonders durch die starke Sonneneinstrahlung hat man schnell das Gefühl, zu verbrennen. Und bei schlechtem Wetter muss man dann eben klitschnass weiter durch die Stürme fahren. Hier kommen dann die Tagestouren ins Spiel. Wir sind beispielsweise einen Monat in Ubud, im Zentrum Balis, und haben in und um Ubud schon so einihes erkundet. Allerdings gab es auch ein paar Ziele, die uns mit dem Roller dann doch zu weit weg waren, weshalb wir dann eine Tagestour mit Guide geplant haben.

Diese Tagestouren werden eigentlich überall angeboten. In diversen Facebook-Gruppen wie beispielsweise "Bali Travel Forum" aber auch über AirBnB Entdeckungen oder getyourguide werden diese Tagestouren angeboten. Das Angebot ist riesig und es gibt auch die Möglichkeit, private und individuelle Touren zu buchen. Meistens fangen diese Trips bei ca. 21€/Person an. Das hängt aber immer ganz von der Tour selbst, der Entfernung und den geplanten Aktivitäten ab. Wir haben uns für einen Trip entschieden, bei dem wir den Tag mit dem Sonnenaufgang am Mount Batur starten, dort an einem Sunsetpoint Fotos machen und anschließend weiter zu den natürlichen heißen Quellen mit Blick auf den See am Fuße der Berge und Vulkane fahren. Außerdem steht ein Besuch einer Kaffeeplantage mit Coffee-Tasting sowie ein Ausflug zu einem der zahlreichen Wasserfälle Balis auf dem Programm. Also, let´s go!

Sonnenaufgang mit Blick auf den Mount Batur

Um 4:30 Uhr morgens wurden wir von unserem Guide Kacong an unserer Unterkunft in Ubud abgeholt. Ich hatte diese Tour über Facebook entdeckt und konnte dort direkt über Whatsapp einen Tag und den Preis ausmachen. Wir zahlen 600.ooo IDR (ca. 36€/Person), inklusive der Eintrittstickets für die geplanten Aktivitäten. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass genau die gleiche Tour für nur 21€/Person von unserem Guide auf AirBnB angeboten wird, aber dazu später mehr. Im Stockdunkeln ging es also früh morgens los, damit wir pünktlich zum Sonnenaufgang am Viewpoint des Mount Batur sind. Die Fahrt von Ubud hat ungefähr eine Stunde und 15 Minuten gedauert und als wir ankamen, war es immer noch stockdunkel. Leider hat es auf der Fahrt und auch am Viewpoint immer wieder geregnet, wovon wir uns den Ausflug aber nicht versauen lassen wollten.

Gemeinsam mit Kacong sind wir dann in eine Art Café gegangen, von wo aus man einen wunderschönen Sonnenaufgang mit Blick auf den heiligen Mount Batur erleben soll. Außerdem gibt es hier einige coole Fotospots, um das Erlebnis auch gebührend festhalten zu können. Bis zum Sonnenaufgang gegen 06:10 Uhr waren es noch knapp 20 Minuten. Es war allerdings sehr diesig, nass und auch entsprechend kalt, sodass Marc und ich uns dann gemeinsam in meine Jacke gequetscht haben, um uns gegenseitig zu wärmen. Es wurde auch ein kleines Frühstück angeboten, welches aber leider nur aus einer trockenen Scheibe Toast, einem gekochten Ei sowie einer Minibanane bestand. Getränke wie Kaffee konnte man sich zusätzlich kaufen aber laut Aussage von Marc, war es der schlechteste Kaffee, den er je getrunken hat. Also vielleicht eher nicht zu empfehlen.

Leider hatten wir nicht nur Pech mit dem Frühstück sondern auch mit dem Sonnenaufgang. Es gab nämlich keinen! Der Nebel und die Wolken waren so dicht, dass es zwar nach und nach hell wurde, man aber absolut nichts von der Sonne oder auch dem Vulkan im Hintergrund erkennen konnte. Wir haben fast 2 Stunden lang auf eine graue Nebelwand geschaut, in der Hoffnung, doch noch etwas mehr an Aussicht genießen zu können. Da aber keinerlei Hoffnung auf Besserung bestand haben wir dann lediglich ein paar Fotos im Nebel gemacht (als Erinnerung) und sind dann etwas durchgefroren weiter zu unserem nächsten Stop aufgebrochen. Kacong hat sich entschuldigt, dass das Wetter so schlecht war aber das kann ja niemand beeinflussen, also war es einfach Pech.

Die natürlichen heißen Quellen am Mount Batur

Nach etwa 20 Minuten Fahrt durch den Regen und durch Pfützen, die wie kleine Seen die Straßen eingnommen hatten, waren wir schließlich bei der Batur Natural Hot Spring. Hier gibt es einen großen Parkplatz und nach wenigen Metern erreicht man schon die heißen Quellen des balinesischen Vulkans. Tatsächlich wirken diese ein wenig wie ein Wasserpark mit Rutschbahnen und verschiedenen Pools. Es ist eine schön gestaltete Anlage mit Umkleiden, Toiletten, Restaurants, Rutschbahnen und verschiedenen Becken, die mit dem natürlichen heißen Quellwasser gefüllt sind. Wir hatten irgendwie etwas Natürlicheres erwartet, vielleicht aufgrund der natürlichen heißen Quellen im Dschungel Thailands, welche wir in Krabi besucht hatten.

Bei der Batur Natural Hot Spring bekommt man Handtücher ausgeliehen und einen Schlüssel zu einem Schließfach. Leider hat es immer noch gestürmt und geregnet und auch der Blick auf den See war noch von Wolken und Nebel verdeckt. Wir dachten uns dann aber, dass wir uns jetzt einfach in den heißen Quellen aufwärmen und den Tag genießen wollen. Es gibt verschiedene Pools, welche unterschiedlich warm sind. Der oberste Pool ist der heißeste und auch der, in dem wir es uns gemütlich gemacht haben. Es ist schon sehr schön und toll, in heißes Wasser steigen zu können, wenn es um einen herum kalte Tropfen regnet. In den Becken wird man gefragt, ob man eine kurze kostenlose Massage möchte und falls man einen längere Massage erhalten will, ist dies gegen Bezahlung ebenfalls möglich. Wir haben uns dagegen entschieden und einfach das heiße Wasser genossen.

Es heißt, dass die natürlichen heißen Quellen des Mount Batur eine heilende Wirkung haben sollen. Wer weiß, vielleicht ist da ja etwas dran. Nach und nach ist der Regen dann auch weiter gezogen und hat den Blick auf den See freigegeben. Die Wolken hingen schließlich über uns und haben so ein beeindruckendes Naturschauspiel dargestellt. Der Blick auf den See mit den Bergen im Hintergrund, dann eine tiefe Wolkendecke und darüber ab und zu der blaue Himmel. Die Aussicht war unglaublich schön und so beeindruckend. Einige sagen jetzt vielleicht, dass es bei strahlendem Sonnenschein viel schöner ist aber wir fanden es so nahezu perfekt. Die Luft außen war angenehm kühl und das heiße Quellwasser einfach ideal. Und die von den Wolken umschlungenen Berge sind auch ein Bild für sich. Majestätisch, mystisch, mysteriös und faszinierend. Wir haben es geliebt!

Coffee-Tasting auf der Kaffee-Plantage

Nachdem wir genug Zeit in den heißen Quellen verbracht haben ging es bei Sonnenschein weiter zu der Santi Coffee Plantation Luwak. Dort wurden wir herzlich empfangen und haben eine Führung über die kleine, dschungelige Plantage erhalten. Dort wird sowohl Kaffee aber auch Kakao, Ingwer und der beliebte Luwak Kaffee angebaut. Beziehungsweise, der Luwak Kaffee wird viel mehr eingesammelt. Auf Bali gibt es nämlich in einigen Gebieten die Luwaks, welche die Kaffeebohnen fressen und anschließend wieder ausscheiden. Da die Luwaks genau wissen, welche Bohnen die Guten sind, befinden sich in ihrer Ausscheidung auch nur die guten Kaffeebohnen. Außerdem verlieren die Bohnen der Luwaks durch den Verdauungsprozess an Säure, wodurch der Kaffee aus diesen Bohnen wohl viel besser schmeckt als "normale" Kaffeesorten.

Täglich inspizieren die Mitarbeiter der Kaffeeplantage die Gegend und sammeln die kleinen Häufchen oder auch einzelne ausgeschiedene Kaffeebohnen der Luwaks ein. Diese werden anschließend getrocknet, gereinigt und schließlich in einer Pfanne über dem Feuer geröstet. Man erkennt, dass die Bohnen der Lukwas größer und runder aussehen als die restlichen Bohnen. Auch wenn die Vorstellung etwas merkwürdig ist, schwören viele auf den einzigartigen, sehr guten Geschmack des Luwak Kaffees. Nachdem wir kurz den Prozess des Kaffeeröstens bestaunen konnten, stand für uns ein Coffee- & Teatasting an. Für mich ja nicht so das Wahre, da ich keinen Kaffee trinke und auch kein all zu großer Teefan bin. Aber gut, probieren kann man ja mal.

Fast noch faszinierender als die Kaffeeplantage selbst fand ich den Ausblick auf den tiefen, grünen Dschungel Balis. Die Aussicht ist einfach grandios und macht das Erlebnis auf dieser Plantage zu etwas besonderem. Wir haben eine ganze Palette an Kaffeesorten und Tees zum Probieren bereitgestellt bekommen. Darunter Bali Coffee, Coconut Coffee, Vanilla Coffee, Avocado Coffee, Ginger Tea, Spices Tea, Pandanus Tea und und und. Ich hab tatsächlich auch fast alles probiert und war überrascht, dass der Avocado Kaffee kaum nach Kaffee schmeckt. Marc fand besonders den Ingwer und den Spicetee sehr gut und hat sich noch einen Luwak Kaffee bestellt, der wohl auch echt gut war. All die Kaffeesorten und Tees werden als Pulver verkauft (bereits gemischt mit Kokoszucker oder Soyamilch), sodass es genau so schmeckt wie beim Tasting. Für eine kleine Tasse reicht 1 Teelöffel, eine normale Tasse wird mit 2 Teelöffeln Pulver zubereitet. Wir haben uns auch entschieden, die ein oder andere Packung mitzunehmen. :-D

Der faszinierende Tegenungan Wasserfall

Als letzter Stop unseres Tagestrips steht ein Wasserfall auf dem Programm. Tatsächlich hat unser Guide Kacong spontan entschieden, den Tegenungan Wasserfall zu besuchen, weil Marc dort mit seiner Drohne fliegen kann. Ursprünglich war ein anderer eingeplant, was uns aber nicht im Geringsten gestört hat. Auf dem Weg zum Wasserfall läuft man an einigen Shops vorbei, die Hüte, Kleidung, Souvenirs und Schmuck verkaufen. Außerdem gibt es oben ein paar Restaurants mit Blick auf den Wasserfall. Über sehr viele Stufen geht es hinunter zum Wasserfall und auf dem Weg dorthin gibt es schon einige Fotospots. Der Tegenungan Wasserfall ist leider ein sehr touristischer Wasserfall und befindet sich nicht mitten im Dschungel. Wir mögen ja lieber die unberührten, natürlichen Orte.

Aber dennoch ist der Tegenungan Wasserfall mehr als beeindruckend. Am Fuße des Wasserfalls kann man über kleine Brücken aus Bambus auf die andere Seite des Flusses gehen und dort gegen Aufpreis ein weiteres Ticket kaufen, mit welchem man zu dem Wasserfall hinauf klettern kann. Außerdem kann man im Fluss schwimmen gehen. Allerdings darf man nur bis zu einer bestimmten Grenze an den Wasserfall heran, da es sonst zu gefährlich wäre. Die herabstürzenden Wassermassen haben eine enorme Kraft und es bestünde die Gefahr, dort zu ertrinken, weshalb es eine Grenze gibt, die mit einem Band abgesperrt ist. Trotz der vielen Menschen ist der riesige Wasserfall unglaublich faszinierend. Wir haben hier einige Fotos und Videos aufgenommen, haben uns aber gegen das Schwimmen dort entschieden, da das Wasser doch sehr schlammig ist und wir ja bereits in den heißen Quellen baden waren.

Da sich das Wetter schließlich wieder verschlechtert hat, sind wir dann auch wieder aufgebrochen und haben den sehr anstrengenden Rückweg über die unzähligen Stufen schließlich gemeistert. Oben angekommen hat es dann wieder angefangen zu regnen, sodass wir den Regen in einem Restaurant mit Blick auf den Wasserfall abgewartet haben. So gab es dann auch direkt einen leckeren Lunch, bevor dann der Rückweg nach Ubud anstand. Da wir nicht genügend Bargeld für die Tour hatten, hatte Kacong die Idee, dass wir ihn über AirBnB bezahlen können. So müssten wir nicht noch zu einem ATM. Dort haben wir dann erfahren, dass die selbe Tour über AirBnB nur 21€/Person statt 36€/Person kosten würde. Da wurden wir wohl ein bisschen abgezockt. Da die Tour aber echt cool war und wir auch länger als geplant unterwegs waren, haben wir dann aber doch die vereinbarten 36€/Person bezahlt. Dennoch sollte man vorher Preise vergleichen um nicht unnötig mehr zu bezahlen.

Fazit

Trotz des schlechten Wetters, war die Tagestour ein echt tolles Erlebnis. Leider war unser erster Stop zum Sonnenuntergang etwas sinnlos, da die Sonne nicht zu sehen war aber so etwas weiß man ja vorher auch nicht. Die heißen Quellen waren echt super schön und dort hat sich das Wetter schließlich ja auch gebessert, sodass wir sogar ein paar Sonnenstrahlen zu sehen bekommen haben. Die Kaffeeplantage ist ein netter, kleiner Zwischenstop. Allerdings würde ich sagen, ein Besuch dort lohnt sich nur, wenn man noch andere Spots wie die heißen Quellen und den Wasserfall anfährt. Ansonsten würde sich die Fahrt dorthin wohl nicht wirklich lohnen. Der Tegenungan Wasserfall ist ein echtes Erlebnis und wirklich beeindruckend aber eben auch sehr touristisch. Alles in allem hatten wir einen tollen Tag und haben viel erlebt.

Ursprünglich hieß es, dass die Tour gegen 13:00 Uhr in Ubud endet. Wir waren erst gegen 17:00 Uhr wieder in unserer Unterkunft, also deutlich später. Ich hatte vorher aber extra gefragt, ob es einen Zeitplan gibt oder man auch länger an den einzelnen Orten bleiben kann. Da es eine private Tour war, hat unser Guide Kacong sich an unsere Zeitwünsche angepasst, was wirklich ein großer Vorteil ist. So konnten wir ganz in Ruhe die Orte erleben und genießen ohne den Druck, dass man schon in kurzer Zeit zum nächsten Stop aufbrechen muss. Wir hatten alle Zeit der Welt, konnten entspannen und einfach die Momente auch in aller Ruhe genießen. Bei einer Gruppentour ist der ganze Trip vermutlich deutlich stressiger und nimmt auch einiges an Atmosphäre. Wir waren auf jeden Fall sehr froh und zufrieden, dass wir eine private Tour hatten.

Ich hatte zu Beginn ja schon erwähnt, dass wir eigentlich lieber mit dem Roller selbst die Gegend erkunden aber nach dieser Tour waren wir uns einig, dass es gut war, einen Fahrer zu haben und im Auto unterwegs zu sein. So konnten wir 4 wundervolle Orte entdecken, die mit dem Roller einfach viel zu weit entfernt gewesen wären. Je nachdem, was man also in Bali vorhat und was man gerne sehen möchte, kann ich eine solche Tagestour mit Guide nur empfehlen. Man muss sich um nichts Gedanken machen, wird umhergefahren und erfährt auch einiges über die Kultur und die indonesiche Insel. Bali ist in so vielen Facetten faszinierend und beeindruckend und es gibt so viel zu entdecken. Wir sind schon am überlegen, nochmal eine Tagestour zu weiter entfernten Orten zu machen. Ich bin mir zu 100% sicher, dass wir noch viele unglaublich tolle Dinge auf Bali erleben werden und grandiose Orte zu Gesicht bekommen. Ich freue mich drauf!