Floating Markets gehören in Thailand zu beliebten Zielen bei Touristen und Einheimischen.

Ein schwimmender Markt oder auch floating market kennzeichnet sich vor allem dadurch, dass er sich auf dem Wasser befindet. Oft befinden sich diese Märkte an einem Fluss oder Kanal und die Waren werden aus kleinen oder größeren Booten heraus verkauft. Dabei kann ein floated market sowohl Streetfood als auch Klamotten oder auch mal nur Obst, Gemüse und frische Produkte zum kochen beinhalten.

Bei Touristen sind besonders die großen floating Markets beliebt, die Souvenirs, Kleidung, Schmuck sowie Handtaschen und vieles mehr verkaufen. Je nachdem, welchen dieser Märkte man besucht, merkt man schnell ob es sich um einen touristischen oder eher einen lokalen Markt handelt. Oft findet man auf touristischen Märkten auch kleine und auch manchmal größere Schildkröten, die gegen Bezahlung dann von einem selbst in den Fluss gelassen werden können.

Aber eins haben die floating markets alle gemeinsam: Sie sind ein wahres Erlebnis. Nicht nur die direkte Lage am Wasser und die Boote, die alleine schon ein faszinierendes Bild abgeben, sondern natürlich auch die Vielzahl der Waren, Streetfoodstände oder auch kleinen Attraktionen machen diese Märkte zu etwas besonderem.

Der Bang Nam Phueng Floating Market

Der Bang Nam Phuend Floating Market in Bangkok ist lediglich am Wochenende (also von Freitag bis Sonntag) geöffnet und lockt in dieser Zeit unzählige Besucher an. So haben auch wir am Sonntag unseren Weg dorthin gefunden. Auf dem Weg zu diesem Markt dachte ich zwar zwischenzeitlich, wir sind in der letzten Ecke Bangkoks gelandet und habe auch daran gezweifelt, dass wir wirklich noch zu einem floating market gelangen. Der Weg dorthin führte durch kleine, schmale Gassen hindurch und in der Umgebung war sonst auch nichts zu erkennen. Als wir dann um die letzte Kurve gefahren sind war dort dann aber plötzlich der Bang Nam Phueng Floating Market.

Schnell aus dem Taxi raus, runter von der Straße weil schon das nächste Taxi vorbei fahren will und schwupps steht man an einem der vielen Eingänge des Markts. Zunächst wirkt es hier aber eher wie ein "normaler" Markt. Von schwimmenden Booten ist weit und breit noch nichts zu sehen. Dafür strömen aber Unmengen an Menschen durch die Gänge - sowohl Locals als auch ab und zu ein paar Touristen. Bevor man den Markt betreten darf wird wie immer die Temperatur kontrolliert, man muss sich die Hände desinfizieren und sich in eine Liste eintragen.

Direkt wird man von kleinen Shops und Ständen in Empfang genommen, die interessante und auch lecker riechende Dinge verkaufen. Was genau es ist, weiß man manchmal einfach nicht, da die Beschreibungen oft nur in Thai sind. Ebenso kann man bereits am Anfang kleine Fische in zugeknoteten Plastiktüten kaufen. Direkt daneben befindet sich ein winziger Käfig mit kleinen Hamstern, die eher tot als lebendig wirken. Leider ist das ein Bild, was sich häufiger auf Märkten findet. Sei es für die Touristen oder die Einheimischen - ich finde es immer sehr traurig und würde am liebsten alle Tiere retten aber das ist ja auch nicht möglich.

Willst du lieber Fische oder doch Ziegen füttern?

Auf dem Bang Nam Phueng Floating Market ist beides möglich. Ich musste drei mal hinsehen als ich große Wasserbecken mit bunten Fischen entdeckt habe. Dort tummeln sich die Fische nämlich alle an einer Stelle, wo jemand ihnen ein kleines Plastikfläschchen ins Wasser hält. Fast wie eine Babyflasche. Bei genaueren Hinsehen wird klar, die Fische werden mit den Babyflaschen gefüttert. Direkt neben den Wasserbecken gibt es kleine Stände, an denen man für 20 Baht (ca. 50 Cent) eine solche Flasche kaufen kann um dann die Fische damit zu füttern.

Schon verrückt aber wir mussten es ausprobieren. In der kleinen Babyflasche befindet sich eine leicht trübe Flüssigkeit (ich vermute Wasser) und kleine, bräunliche Perlen, die ich für das Fischfutter halte. Um die Wasserbecken herum wurden kleine bunte Plastikstühle platziert, sodass man die Fische in Ruhe füttern kann. Sobald ich die Flasche ins Wasser halte, strömen die Fische zu mir und versuchen hektisch an der Flasche zu saugen. Sie wissen ganz genau, das sich dort drin ihr Futter befindet und sie auch saugen müssen, um daran zu kommen.

Es ist ein hektisches Treiben im Wasser und je nachdem ist es auch nicht so leicht, die Flasche nicht fallen zu lassen. Besonders die größeren Fische saugen sich richtig fest und ziehen ruckartig an der Flasche. Schon irgendwie sehr cool! Und ein weiterer Vorteil: die Fische werden gefüttert und die Thais bekommen durch ihre Idee, die Besucher die Fische füttern zu lassen auch noch das Futter bezahlt.

Einen Gang weiter findet sich das selbe Konzept nur diesmal mit Ziegen. Man kann Futter kaufen (Palmenblätter oder auch Möhren) und damit die Ziegen in ihren Gehegen füttern. Die Ziegen freuen sich - genau wie die Fische - über ständig neues Futter während die Besucher sich darüber freuen, einmal eine Ziege füttern zu können. Ich glaube, besonders Kinder und auch Touristen finden hier ran großen Gefallen aber wir beobachten auch einige erwachsene Thais, die aufgeregt die Ziegen füttern. Ein Gewinn für alle Beteiligten!

Was gibt es sonst noch zu entdecken?

Neben diesen beiden - wirklich sehr ausgefallen Attraktionen - findet man auf dem Bang Nam Phueng Floating Market wirklich fast alles. Es gibt unzählige Stände mit Essen und Desserts aber auch kreative Souvenirs, Klamotten, Schuhe, Handtaschen, Schmuck und und und. Eins muss man sagen: dieser Markt ist unglaublich riesig. Wir haben zwar keine schwimmende Floße und Boote gefunden aber der gesamte Markt ist auf dem Wasser gebaut. Stelzen trennen die Gänge und Marktflächen vom Wasser und so ist es ja auch irgendwie ein schwimmender Markt.

Auch sehr interessant ist, dass die neue Netflixserie "Squid Game" in Thailand wohl sehr beliebt ist. Es gibt Pancakes mit Squid Game Figuren darauf, Shirts oder auch die berühmten grünen Trainingsanzüge mit den Nummern oder die roten Overalls mit den unterschiedlichen Masken. Auch Actionfiguren oder Schlüsselanhänger im Squid Game Design dürfen natürlich nicht fehlen. Selbst Handtaschen oder Jutebeutel mit bekannten Squid Game Szenen finden sich immer mal wieder. Wer hätte es gedacht aber die Asiaten stehen wohl auf diese Serie :-D

In Mitten des Marktes und der ganzen Gassen befindet sich eine kleine grüne Oase mit kleinen Bambushütten und Tischen direkt am Fluss. Ein großes aus Bambusrohren geformtes Herz bietet den idealen Fotospot und neben dran gibt es eine kleine Aussichtsplattform. Normalerweise sind um diesen Platz herum vermutlich ein paar Restaurants. Viele mussten vermutlich (wie jetzt schon so oft erwähnt) durch Corona schließen. Sehr schade. Aber dem Markt selbst merkt man Corona kaum an. Die Menschen drängen sich dicht aneinander vorbei und es gibt keine Stelle, die nicht von einem anderen Stand ausgefüllt wird. Es ist ein sehr großer, beeindruckender und schöner Markt der die perfekte Mischen aus lokalen und touristisch angehauchten Ständen bietet. Ein wirklich toller Ort für einen Wochenendausflug!

Das passende Video findet ihr hier: