Kroatien überzeugt nicht nur durch das mediterane Flair sondern besonders mit der unfassbar schönen Natur.

Eines der schönsten Naturschauspiele lässt sich im Krka Nationalpark, zwischen Split und Trogir beobachten. Etwas abgelegen vom Gewusel der Städte befindet sich dieser beeindruckende Nationalpark. Und schon einmal vorab: der Krka Nationalpark ist der wohl schönste, den ich bisher gesehen habe! Einfach traumhaft und wie im Paradies.

Viele Besucher kommen vor allem wegen des Krka Wasserfalls hierher. Und dieser riesige Wasserfall ist einen Besuch auch allemal wert. Aber ich muss auch sagen, dass der restliche Nationalpark mich fast noch mehr gefesselt und beeindruckt hat. Aber dazu gleich mehr. So oder so sollte man einen Ausflug zum Krka Nationalpark einplanen, wenn man in Kroatien ist. Es ist ein Ausflug in eine andere Welt.

Krka Nationalpark, Mai 2022

Via AirBnB zum Krka Nationalpark

Da der Krka Nationalpark, wie es für einen Nationalpark wohl üblich ist, etwas weiter außerhalb in der Natur liegt, stellt sich natürlich die Frage, wie gelangt man dorthin. Für alle die selbst mit dem Auto in Kroatien unterwegs sind oder sich hier einen Wagen gemietet haben ist vermutlich klar, dass sie selbst fahren werden. Wir hatten uns aber gegen ein Leihfahrzeug entschieden. Aber tatsächlich würde ich auch den Autofahrern empfehlen, bei AirBnB im Bereich "Entdeckungen" nachzuschauen, ob es dort nicht ein günstiges Angebot für den Besuch im Krka Nationalpark gibt. Ich habe dort sogar mehrere Ausflüge zum Krka Nationalpark entdeckt und diese dann miteinander verglichen. Die meisten dieser Tagestouren starten am Morgen in der Altstadt von Split und enden Abends wieder dort.

Je nachdem, welche Tour man bucht gibt es noch eine Weinverkostung, eine kleine Bootsfahrt oder andere Specials inklusive. Wir haben eine Tour gebucht, die morgens in Split startet und eine Bootsfahrt vom Krka Nationalpark nach Skradin beeinhaltet. Außerdem waren in dieser Tour bereits die Eintrittstickets für den Nationalpark enthalten und mit einem Gruppenrabatt rabattiert. So haben wir für den Ausflug in den Krka Nationalpark ca. 21€/Person bezahlt. Natürlich auch mit der Hin- und Rückfahrt. Verglichen mit den Preisen für ein Taxi, mit welchen man für eine Strecke bereits an die 50€ zahlen muss ist die Tour also ein wahres Schnäppchen!

Da wir etwas außerhalb von Split wohnen, ging es am Morgen der Tour mit dem Taxi nach Split. Wir hätten eigentlich auch mit dem Bus fahren können aber wir wollten einfach sicher stellen, dass wir rechtzeitig in der Altstadt ankommen. Der Treffpunkt war der Platz vor einer großen Statue, auch alles sehr gut über AirBnB beschrieben. Dort angekommen warteten schon einige andere und den gelben Schirm haben wir auch direkt entdeckt. Zwar hatte der Reiseführer den Schirm nicht geöffnet aber dennoch. Nach kurzer Wartezeit wurde dann kurz erklärt, wo es hingeht und wie wir zum Bus gelangen. Außerdem wurden alle Teilnehmer auf einer Liste abgehakt.

Schließlich ging es dann wie auf einem Schulausflug in der Gruppe zum Bus. Allen voran unserer Reiseführer mit seinem Schirm. In einem ca. 5 bis 10 minütigem Spaziergang ging es durch die Gassen von Split zu dem Busbahnhof, wo auch schon unser Bus wartet. Auf dem Weg dorthin erklärte unser Reiseleiter noch ein paar interessante Dinge über Split und gab uns den Tipp an der Eisdiele direkt am Busbahnhof ein Eis zu essen. Dort gibt es wohl das leckereste Eis in ganz Split. Leider habe ich den Namen der Eisdiele vergessen. Kurz darauf saßen wir dann auch schon im Bus und die Fahrt in den Krka Nationalpark ging los.

Wunderschöne Natur

Alleine die Fahrt durch die wunderschöne Natur zum Krka Nationalpark ist ein wahres Erlebnis. Kurz nach der Altstadt von Split hat man einen tollen Blick auf die Berge und auch auf die Burg Klis Fortress. Dort auf Klis Forttress und auch in Split selbst wurden übrigens einige Szenen von Game of Thrones gedreht. Und noch ein Funfakt: unser Reiseleiter war einer der Statisten, die in Game of Thrones mitgespielt haben. Bei der Szene wo Khaleesi vor den befreiten Sklaven steht und diese ihr zurufen hatte unser Reiseleiter eine Rolle und ist nach eigenen Angaben wohl auch sehr gut zu erkennen.

Nach einem kurzen Stau auf der Autobahn geht es dann ohne weitere Stops direkt zum Krka Nationalpark. Die Fahrt dauert etwas mehr als eine Stunde. Zwischendurch erzählt unser Reiseleiter uns noch etwas über den Krka Nationalpark, über Split, Kroatien und einige andere Dinge. Ich bin nach wie vor sehr beeindruckt von der schönen Aussicht auf die Berge. Dieses mediterane Flair ist schon wirklich toll.

Nachdem wir den Eingang zum Krka Nationalpark erreicht haben gibt es dort kurz die Möglichkeit auf Toilette zu gehen, während der Reiseleiter die Tickets für uns alle besorgt. Das Geld hierfür hat er während der Fahrt eingesammelt. Außerdem sind wir nun alle Teil einer Whatsappgruppe und haben einen Zeitplan als pdf erhalten, indem alles wichtige noch einmal erklärt ist. Im Nationalpark soll es wohl auch überall WLan geben, sodass man auch als Tourist ohne SIM Karte in der Lage ist, die Nachrichten zu empfangen und sich die Informationen herunterzuladen. Tja, Internet in einem Nationalpark - ganz was neues, oder?

Angekommen im Paradies

Nachdem wir alle unsere Tickets haben fährt unser Bus durch eine Schranke. Daraufhin folgen lange Serpentinen mit steilen Kurven und einer atemberaubenden Aussicht. Einfach nur wow! Aus dem Bus heraus kann man auf einen kristallklaren riesigen See hinabschauen, welcher sich zwischen saftig grünen Wäldern erstreckt. Alleine der Blick von hier oben lässt erahnen, was uns im Nationalpark erwarten wird. Und einen großen Respekt an die Busfahrer, die täglich diese Strecke hinunter und schließlich auch wieder hinauf fahren. Die Straße ist unglaublich schmal und zwei Fahrzeuge würden nicht nebeneinander passen. Wir hatten das Glück, dass uns kein anderer Bus entgegengekommen ist.

Unten angekommen dürfen wir endlich aus dem Bus steigen. Warme, sommerliche Luft und das sanfte plätschern eines kleinen Wasserfalls empfängt uns. Auch wenn wir uns noch auf einem Parkplatz befinden, es ist als wäre man im Paradies angekommen. Nach einer kurzen Erklärung des Zeitplanes führt unser Reiseleiter die Gruppe zu einem Plan des Krka Nationalparkes, welche er uns dann auch kurz erklärt. Im Grunde gibt es zwei Wege, wie man zum Krka Wasserfall gelangt. Wenn man zügig geht soll es ca. eine halbe Stunde dauern, bis man am Wasserfall ankommt. Von dort aus fährt dann auch stündlich die Fähre nach Skradin.

Wir haben die Möglichkeit die Fähre um 12, 13, 14 oder spätestens um 15 Uhr zu nehmen. Da die Fahrt nach Skradin ca. eine halbe Stunde dauert und die Abfahrt dort für 16 Uhr geplant ist, wird uns geraten, nicht die letzte Fähre zu nehmen. Sollte diese nämlich schon voll sein, könnten wir nicht mehr mirfahren und würden somit auch den Bus für die Rückfahrt nach Split verpassen. Da wir aber bereits gegen 11 Uhr im Nationalpark sind, bleibt mehr als genug Zeit. Es folgen noch ein paar Erklärungen zum Nationalpark und schließlich macht sich unser Guide auf den Weg.

Juhuu! Wir dürfen in den Nationalpark. Da wir aber eine relativ große Gruppe sind haben Marc und ich ein paar Minuten abgewartet, sodass die Menge sich bereits etwas verteilt hatte. Und tatsächlich hat es nur einen kurzen Moment gedauert bis die gesamte Gruppe über den Steg im Nationalpark verschwunden war und wir alleine am Anfang standen. Ich frage mich ja, warum die anderen alle so schnell direkt die ersten paar Meter hinter sich gelassen haben. Denn schon zu Beginn ist es einfach wunderschön hier!

Wir haben bestimmt 30 bis 45 Minuten nur auf den ersten Metern verbracht, bevor wir dann wirklich los in Richtung des Wasserfalls gewandert sind. Es ist leider kaum zu beschreiben und auch auf den Fotos kommt die wahre Schönheit und Faszination dieses Ortes leider nicht rüber. Überall kristallklares Wasser in dem sich die verschiedensten Fische tummeln. Es gibt kleine Wasserfälle, viele kleine Oasen und irgendwie ist alles miteinander verbunden. Am Rande des Wassers entdecken wir hunderte kleine Frösche, die munter quaken und durch das seichte Wasser hüpfen.

Ein wenig weiter entdecken wir ein paar Enten, Vögel und wieder Fische. Es ist einfach atemberaubend schön hier! Der elegante kleine Holzpfad, der sich wie ein Steg durch dem gesamten Nationalpark schlängelt bietet schon allein ein tolles Erlebnis. Wir sind so fasziniert von der Natur, dem Schauspiel um uns herum und der gesamten Kulisse, dass uns noch mehrer Gruppen von Touristen "überholen". Ich denke, die meisten wollten nur schnell den Krka Wasserfall erreichen. Aber bis dorthin gibt es auch so so so viel schönes zu entdecken. Ich bin sehr froh, dass wir uns die Zeit genommen haben und nicht nur zum Wasserfall gehetzt sind.

Der Krka Wasserfall

Ich könnte ja noch Ewigkeiten von dem märchenhaften Paradies schwärmen, durch welches wir letzendlich zum Krka Wasserfall gelangt sind. Ich weiß auch gar nicht, wie lange wir tatsächlich unterwegs waren. Auf dem Weg zum "Highlight" des Krka Nationalparkes haben wir schon einige andere Wasserfälle entdeckt. Einer schöner als der andere. Teilweise erstreckten sich die kleinen Wasserfälle direkt neben dem Steg oder gingen auch darunter her. Von überall her hört man es rauschen und egal wohin man schaut, man entdeckt immer wieder etwas neues. Wir haben nicht ohne Grund unzählige Fotos gemacht.

Wobei ich auch sagen muss, dass wir die Kamera zwischenzeitlich bewusst weggepackt haben um einfach den Moment zu genießen, die Eindrücke auf uns wirken zu lassen. Wir hätten noch tausende Fotos und Videos mehr machen können und hätten nicht alles fotografiert. Kurz bevor wir den Krka Wasserfall erreicht haben, führte der Weg noch an einem anderen kleinen Wasserfall vorbei. Und schließlich standen wir dann auch am so heiß begehrten Krka Wasserfall. Oder eher den Krka Wasserfällen.

Und ja, das Bild welches man hier zu sehen bekommt ist sehr beeindruckend! Es ist der schönste Wasserfall, den wir jemals gesehen haben. Hier unten gibt es einige kleine Buden, wo man sich Snacks, Getränke oder auch Souveniers kaufen kann. Uns wurde vorher geraten, dass wir in Skradin etwas essen sollen, da die Preise am Krka Wasserfall sehr hoch und das Essen dafür nicht sehr gut sein soll. Da wir aber sowieso auch frisches Fladenbrot und Getränke im Gepäck hatten, haben wir direkt gesagt, wir essen erst in Skradin. Alles in allem ist der Bereich um den Krka Wasserfall sehr touristisch. Leider.

Es gibt eine lange Holzbrücke, die über den kristallklaren See direkt am Wasserfall vorbei führt. Dort tummeln sich natürlich die Gruppen von Besuchern, alle mit dem Ziel das perfekte Foto mit dem Krka Wasserfall zu machen. Und ja, wir waren auch auf dieser Brücke. Normalerweise konnte man wohl auch im See vor dem Wasserfall baden gehen. Das ist nun aber verboten, da in der Vergangenheit wohl häufiger Menschen dort ertrunken sind. Ich finde es nicht wirklich schade, da das Wasser und die Natur so noch beeindruckender sind.

Eine Bootstour nach Skradin

Mittlerweile ist auch spät genug um mit der Fähre nach Skradin zu fahren. Die Fähre um 13.30 Uhr haben wir knapp verpasst, daher haben wir uns dann auf den Weg gemacht um pünktlich zur nächsten Fähre am Steg zu sein. Die Schilder am Wasserfall weisen darauf hin, dass die Fähren noch ein paar Meter entfernt sind. Wir folgen den Schildern, einmal über die Brücke und dann sehr viele Treppenstufen hinauf, wo der Wasserfall beginnt. Dort angekommen hat man nocheinmal einen tollen Ausblick von oben auf den Krka Wasserfall. Viel mehr ist hier nun aber nicht.

Nach einem Blick auf die Karte, die wir Anfangs als pdf erhalten haben, stellen wir fest, dass wir falsch sind. Der Steg der Fähren ist unten am Wasserfall, eine Kurve hinter dem großen Platz wo es auch die Buden gibt. Also hieß es dann, die ganzen Stufen wieder hinunter zu steigen. Naja, letztendlich haben wir den Steg gefunden. Aber gut gekennzeichnet ist dieser leider wirklich nicht. Man hat das Gefühl, wieder in den Nationalpark rein zu spazieren. Noch ein paar Minuten warten und schon gehts auf die Fähre.

Die Fahrt mit der Fähre dauert ca. eine halbe Stunde. Es gibt die Möglichkeit unten oder oben auf dem Deck zu sitzen. Anfangs saßen wir unten, weil wir dachten dort ist es nicht so warm. Schließlich haben wir uns dann aber doch oben einen Platz gesucht, da es dort windiger ist und man eine tolle Aussicht hat. Die Fahrt selbst ist zwar eigentlich nur als Transport nach Skradin gedacht aber für sich auch ein tolles Erlebnis. In Skradin angekommen hatten wir dann noch 1,5 Stunden Zeit, bevor es zurück nach Split geht.

Wir sind ein wenig durch die kleine Stadt oder eher das Dorf spaziert und haben auch nach einem netten Restaurant gesucht. Leider sind wir aber nicht fündig geworden und generell muss ich sagen, dass Skradin zwar eine schöne kleine Stadt ist aber wirklich viel zu erkunden gibt es hier nicht. So haben wir uns dann in einem Eiscafe direkt am Wasser etwas zu Trinken bestellt und ganz entspannt auf die Rückfahrt gewartet. Auf dem Weg zum Bus sind wir an ein paar kleinen lokalen Ständen vorbei gegangen, wo lokales Öl, Früchte und getrocknete Früchte, etc. verkauft wurden. Und wir haben uns zwei Öle und getrocknete Orangenschalen gekauft. Schließlich ging es dann auch zurück nach Split. Da wir in Skradin kein ansprechendes Restaurant gefunden hatten, stand für uns noch ein Abendessen in Split auf dem Plan, bevor es dann mit dem Bus zurück zu unserem AirBnB ging.