Scheveningen: der berühmte Strand mit dem Riesenrad
Ist Scheveningen ein wahres Strandjuwel oder doch ein überbewertetes Touristenziel?
Strand, Sonne, Meer - was will man sonst noch mehr? Zumindest mich macht diese Kombination immer wieder aufs neue sehr glücklich. Dabei ist es mir tatsächlich gar nicht so wichtig, ob es sich um einen tropischen einsamen Strand in Südostasien handelt oder ein schöner, ruhiger Strand in Holland. Alleine das Rauschen der Wellen, der weite Blick übers Meer und die salzige Seeluft lassen mein Herz direkt höher schlagen. Und das war schon immer so. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass wir im Mai ein paar Tage in der Nähe von Scheveningen verbracht haben und dem Alltag kurz entfliegen konnten. Tatsächlich war es mein zweiter Ausflug nach Scheveningen. Bereits vor 5 Jahren war ich gemeinsam mit zwei Freundinnen für ein paar Tage in Scheveningen. Wie der Zufall es so will, ebenfalls über meinen Geburtstag. Damals hatten wir ein Hotel nur etwa 10 Minuten zu Fuß vom Strand entfernt.
Dieses Jahr sind Marc und ich gemeinsam in Scheveningen unterwegs. Da wir ja mit unserem Roller eine Tour machen wollten, haben wir uns ein Hotel in Den Haag gesucht, sodass wir dann einfach mit dem Roller zum Strand nach Scheveningen fahren konnten. Das lag zum einen daran, dass die meisten Hotels in Scheveningen bereits ausgebucht oder auch einfach extrem teuer waren, zum anderen wollten wir uns aber auch Den Haag anschauen. So sind wir schließlich im The hague Teleport Hotel gelandet. Wie ich bereits in meinem Artikel über unsere Zeit in Den Haag erzählt habe, haben wir die meisten Vormittage in der Stadt verbracht und sind gegen Nachmittag und Abend immer nach Schevenigen an den Strand gefahren. Für mich oder besser gesagt uns beide die perfekte Mischung aus Kultur, Natur und Erholung.
Ist Scheveningen ein überfülltes Touristenziel?
Unser erster Eindruck von Scheveningen war - zumindest für mich - sehr überraschend. Wie ich ja schon erwähnte, war ich vor 5 Jahren zu genau der gleichen Zeit schon einmal in Scheveningen. Und ich muss sagen, ich hatte diesen Ort doch etwas anders in Erinnerung. Damals war das Wetter eigentlich sehr schön, sonnig und tagsüber auch warm aber eben auch windig. So ist das am Meer ja aber meistens. Ich erinnere mich noch, wie wir tagsüber in T-Shirts am Strand entlang spaziert sind und am Abend dann unsere Mäntel übergezogen haben, weil es dann doch sehr kalt wurde. Und ich erinnere mich, dass wir damals fast den gesamten Strand und auch die Promenade für uns alleine hatten. Es waren nur vereinzelt kleine Gruppen unterwegs und alles in allem war es doch sehr ruhig. Wir fanden das sehr cool, besonders da dennoch alle Restaurants, Cafés und Bars geöffnet hatten. So hatten wir die freie Auswahl und auch immer unsere Ruhe.
Tja, das hat sich wohl in den letzten Jahren geändert. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Marc und ich (weil mein Geburtstag eben genau auf dieses Wochenende gefallen ist) über Christi Himmelfahrt in Scheveningen waren. Außerdem war das Wetter wirklich richtig schön und so waren die gesamte Promenade, der Strand und auch die zahlreichen Restaurants, Cafés und Bars extrem voll. Ich war im ersten Moment sogar etwas schockiert, wie sich Scheveningen verändert hat. Außerdem herrscht aktuell eine Baustelle an der Promenade, sodass man nicht mehr überall zum Strand hinunter kommt. Leider ist so auch ein Teil der oberen Promenade abgesperrt. Wir haben dann beschlossen, erst einmal die ganzen Läden direkt am Strand abzuchecken und sind dort von Bar zu Bar spaziert. Von überall war Musik zu hören und es war tatsächlich gar nicht mal so leicht, noch einen freien Tisch zu finden.
Jaa okay, es war ein Samstag Abend an einem verlängerten Wochenende, daher will ich mich auch gar nicht beschweren. Die Stimmung war auf jeden Fall richtig gut, alle hatten gute Laune, liefen mit Sonnenbrillen und Hüten umher und auch wir haben es sehr genossen. Als wir schließlich einen freien Tisch entdeckt hatten, haben wir uns dort ein sehr leckeres Abendessen mit Bruschetta, einer Pokebowl und Nachos gegönnt. Anschließend sind wir weiter am Strand entlang spaziert, haben uns die Geschäfte auf der oberen Promenande angeschaut und schließlich in einem Strandkorb bei einem kühlen Bier und einer Cola den Sonnenuntergang angesehen. Es war ein richtig schöner Tag und ein wundervoller Abend. Selbst als es schon dunkel war, war immer noch viel los und die ganzen Läden haben kleine Tischfeuer entfacht, Kerzen verteilt und alles war sehr schön beleuchtet. So haben wir uns dann um halb 12 Abends noch zwei Stücke Kuchen bei einem romantischen Tischfeuer gegönnt. Der perfekte Abschluss des Tages.
Tag 2 in Scheveningen
An unserem zweiten Tag in Scheveningen (ein Sonntag) haben wir gegen Nachmittag einen Strandabschnitt südwestlich von Scheveningen selbst besucht. Eigentlich dachten wir, dass dort etwas weniger los sein würde aber da hatten wir uns getäuscht. Auch ein paar Kilometer vom berühmten Scheveninger Strand tummelten sich die Touristen in allen freien Ecken. Wir hatten einen ruhigen Strand mit Dünen und etwas Natur erwartet, wurden aber von riesigen Hotelanlagen, betonierten Wegen und Baustellenabsperrungen empfangen. Da es uns dort direkt nicht so gut gefallen hat, sind wir einfach wieder auf unseren Roller gesprungen und in Richtung Scheveningen zurück gefahren. Dort haben wir an einer kleinen aber einladend aussehenden Straße geparkt und sind ein wenig durch die "Altstadt" von Scheveningen spaziert. Es kann aber auch sein, dass es nur diese eine lange Straße ist, die geradewegs zum Strand hindurch führt.
Auch wenn hier ebenfalls einiges los war haben wir uns direkt wohl gefühlt. Es gibt einige kleine Läden, Shops, Cafés und auch Restaurants auf der Straße. Wir haben uns bei einem Bäcker ein Baguette gekauft und Marc hat in einem super süßen, kleinen Café einen sehr guten Cappuccino getrunken. So haben wir den Nachmittag dort entspannt verbracht und sind schließlich auch ein wenig am Strand entlang spaziert. Dabei sind wir bis zum Leuchtturm (links vom Riesenrad) spaziert. Da es uns dort so gut gefallen hat, haben wir direkt beschlossen, dass wir dort noch einmal mit der Kamera hinkommen und Fotos machen wollen. Am besten, wenn ein bisschen weniger los ist. Natürlich haben wir auch an diesem Tag so einige Fotos gemacht, das Stativ haben wir aber erst am Abend zum Sonnenuntergang ausgepackt. Am frühen Abend sind wir schließlich noch bis zur Promenande von Scheveningen zurück gefahren, sind dort durch die Geschäfte geschlendert und haben auf dem Foodcourt etwas gegessen. Für mich gab es sehr leckere Pommes, für Marc einen Wrap.
Nachdem wir uns gestärkt hatten sind wir zu den Dünen gefahren, haben dort unsere Kamera und das Stativ ausgepackt und zwischen den Dünen mit dem Meer im Hintergrund Fotos gemacht. Leider konnte man nicht zwischen den Dünen entlang spazieren. Ich meine, dass das früher möglich war aber ich kann mich auch täuschen. Mittlerweile ist leider alles eingezäunt und es gibt nur vereinzelt Wege, von denen man sich die Dünen dann ansehen kann. Eigentlich sehr schade aber zum anderen auch verständlich, da viele Touristen gerne ihren Müll vergessen und so die Natur verschandelt wird. Schließlich sind wir auch noch zum Strand hinunter, haben dort ebenfalls noch ein paar Fotos geschossen und haben es uns dann mit einer Decke im Sand bequem gemacht, um erneut den wunderschönen Sonnenuntergang zu bestaunen. Anders als in Asien dauert der Sonnenuntergang hier deutlich länger, sodass man gut und gerne mal eine Stunde oder länger das Farbenspiel des Himmels beobachten und genießen kann.
Unser letzter Tag in Scheveningen
Kaum zu glauben, aber so schnell ging unsere Zeit in Scheveningen auch schon wieder vorbei. Wahnsinn, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Unseren letzten vollen Tag in Scheveningen (Montag, den 13.05.2024) haben wir, wie auch die Tage zuvor, mit einem kurzen Ausflug in die Stadt von Den Haag begonnen. Tatsächlich mussten wir an diesem Tag auch noch eine Werkstatt finden, da unser Roller anzeigte, er hätte zu wenig Öl. Tja, leider kann man bei diesem Roller nicht einfach das Öl kontrollieren sondern muss die Fußleiste und einen Teil der Verkleidung abnehmen. Wir haben aber eine nette kleine Garagenwerkstatt gefunden, wo wir Werkzeug bekommen und so selbst nach dem Öl schauen konnten. Oh Wunder, das Öl war völlig okay. Aber es war auf jeden Fall eine auch irgendwie lustige Erfahrung, mitten in Den Haag in einer fremden Garage an unserem Roller herumzuschrauben. Anschließend waren wir in der Gasse in Richtung des Scheveninger Strand etwas frühstücken und Marc hat sich erneut einen Cappuccino gegönnt.
Als wir gegen Mittag am Strand ankamen, staunten wir beide nicht schlecht. Anders als die letzten beiden Tage war der Strand diesmal fast menschenleer. Eine leichte Brise wehte und der Strand mit dem Meer, dem Leuchtturm und dem Riesenrad im Hintergrund ergab ein unvergessliches Bild. So sind wir noch einmal den Strand entlang spaziert, waren am Leuchtturm und Marc hat eine der berühmten Frikandeln gegessen. So wie es sich gehört an einem kleinen Imbiss am Rand der Promenande, mit Blick auf das Meer. Am Leuchtturm haben wir eine kurze Pause eingelegt, ein paar Fotos gemacht und einen die Ruhe und das Rauschen der Wellen genossen. Das Wetter war auch wieder richtig schön. Sonnig, warm und ein wenig Wind - perfekt. Gegen Nachmittag sind wir dann noch einmal zurück in unser Hotel gefahren. Dort angekommen wurde es immer windiger und der Himmel zog sich mit Wolken zu. Spontan haben wir beschlossen, an der Windmühle um die Ecke an unserem Hotel noch schnell ein paar Fotos zu machen.
Kurz nachdem wir unserem Roller am Hotel geparkt hatten, fielen auch schon die ersten Regentropfen vom Himmel. Froh, dass wir das Wetter und den Regen so gut getimed hatten, sind wir dann in unser Zimmer und haben das kurze Gewitter im Trockenen verbracht. Am Abend sind wir dann erneut nach Scheveningen gefahren. Da das Wetter leider immer noch nicht so beständig war wie die letzten Tage und an der Küste auch ein rauher Wind wehte, der Himmel von dunklen Wolken überzogen war und es daher auch ein paar Grad kühler war, haben wir uns dick eingepackt. Nach einem kurzen Spaziergang am Strand von Scheveningen und einer kurzen Fotosession in den Dünen sind wir schließlich in Richtung der Stadt gefahren und haben dort nach einem kurzen Bummel durch die kleine Mall und die Gassen ein argentinisches Restaurant entdeckt, wo wir dann zu Abend gegessen haben. Tja, das wars auch schon. Unser Ausflug nach Scheveningen. Noch einmal schlafen und am nächsten Tag nach einem leckeren Frühstück ging es dann auch schon zurück in die Eifel. Diesmal über die Autobahn und mit Polizeieskorte auf einem Teil der Strecke.