Das Jahr 2025 startet mit einer ganz besonderen Reise nach Thailand, diesmal mit einem speziellen Visum.

Auf der einen Seite fühlt es sich irgendwie noch komisch an, nach fast einem Jahr "Reisepause", oder besser gesagt einer Auszeit als digitale Nomaden (gereist sind wir ja trotzdem zwischendurch) wieder langfristig ins Leben als digitale Nomaden zu starten. Auf der anderen Seite habe ich schon am zweiten Tag in Thailand das Gefühl, dass wir nie wirklich weg waren. Aber zurück zum Anfang. Ich habe ja bereits immer mal wieder berichtet, was bei uns so los ist und auch im letzten Post über unseren Ausflug nach Antalya in der Türkei erzählt, dass bereits unsere nächste Reise geplant ist. Und aus diesen Plänen ist nun auch schon Realität geworden. Wir sind zurück in Thailand und werden dieses mal deutlich länger hier bleiben.

Marc und ich sind ja bereits seit 2019, also jetzt schon das 7te Jahr immer mal wieder als "Langzeitreisende" oder eben als digitale Nomaden unterwegs. Wer uns kennt weiß, dass Thailand mit zu unseren Lieblingsländern gehört und es uns im Laufe der vergangenen Jahre auch immer wieder dorthin zurück gezogen hat. Bisher war nur immer das "Problem", dass wir aufgrund der Visabestimmungen immer maximal 3 Monate am Stück in Thailand bleiben konnten und dann wieder ausreisen mussten. So haben wir dann nach diesen 3 Monaten immer mal andere Länder besucht und erkundet, wie beispielsweise Sri Lanka, Vietnam, Malaysia, Dubai oder auch Bali. Dieses mal können wir aber 6 Monate am Stück in Thailand bleiben, müssen dann zwar wieder ausreisen, können aber für die nächsten 5 Jahre immer wieder für weitere 6 Monate einreisen. Dank des "Destination Thailand Visums", kurz DTV.

Was ist das DTV (Destination Thailand Visum)?

Bei dem "Destination Thailand Visum" handelt es sich um eine noch relativ neue Art des Visums, welches man für einen längeren Aufenthalt in Thailand beantragen kann. Dieses Visum erlaubt einem nämlich, für 6 Monate am Stück in Thailand zu bleiben, also doppelt so lange wie bisher mit dem Multiple-Entry-Visum möglich war. Und das sogar, ohne innerhalb dieser 6 Monate das Visum noch einmal erneuern zu lassen. Und das Beste daran ist, dass dieses DTV (wenn es einmal genehmigt wurde) für die nächsten 5 Jahr gilt. So können Marc und ich nun 5 Jahre lang immer wieder für 6 Monate nach Thailand reisen. Zwar müssen wir nach diesen 6 Monaten nach wie vor einmal ausreisen, hier reicht aber theoretisch ein kurzer Ausflug in ein Nachbarland. Man muss nicht mal einen Tag dort bleiben sondern kann (wenn man es denn möchte) schon am selben Tag wieder zurück nach Thailand reisen. Wir werden diese "gezwungene Ausreise" nach den 6 Monaten aber nutzen, um uns wieder neue Orte anzuschauen.

Für uns ist das DTV ein richtiger Glücksfall, besonders da es in der Beantragung auch gar nicht kompliziert war. Da Marc und ich im letzen Oktober geheiratet haben und nun offiziell als Ehepaar gelten, war es sogar noch einfacher das DTV zu bekommen.

Für das DTV-Visum Thailand benötigst du:

  1. Reisepass (min. 6 Monate gültig)
  2. Passfoto (aktuell, digital reicht)
  3. Visumantrag (kann online ausgefüllt werden: https://www.thaievisa.go.th/)
  4. Finanznachweis (mind. 500.000 THB (also ca. 14.000€)
  5. Einkommensnachweis (letzte 6 Monate)
  6. Arbeits-/Freelance-Nachweis (z. B. Vertrag, Gewerbeanmeldung) oder Eheurkunde als Partner eines DTV-Halters

Also erstmal ist es super praktisch und auch einfach, alle benötigten Daten online einzureichen. Auf der offiziellen Webseite kann man einfach einen neuen Antrag stellen und wird dann Schritt für Schritt durch die Anforderungen geleitet. Es ist sogar möglich, verschiedene Visaanträge zu starten und diese zwischendurch abzuspeichern, falls doch noch ein Dokument oder etwas fehlt. Bei uns hat Marc zuerst sein DTV-Visum beantragt und dazu die Gewerbeanmeldung seiner Firma mit dem Finanznachweis von ca. 14.000€, dem Passfoto und einem Scan des Reisepasses eingereicht. Außerdem mussten wir die Adresse unserer ersten Unterkunft eintragen und ich habe statt des Arbeitsnachweises unsere Eheurkunde sowie Marc sein DTV eingereicht. Das wars dann aber auch schon. Sein Antrag hat ca. 2-3 Wochen bis zur Genehmigung gedauert und anschließend konnte ich mein DTV beantragen. Dadurch, dass wir nämlich nun verheiratet sind, musste ich keinen Arbeits- oder Freelancenachweis einreichen sondern stattdessen das genehmigte DTV meines Ehegatten, also von Marc. Mein Visum kam bereits nach einer Woche per Mail.

Unsere Reise nach Thailand

Da wir dieses mal ein halbes Jahr in Thailand bleiben können, wollen wir das natürlich ausnutzen. Grundsätzlich hat sich bezüglich unseres "Reise- und Arbeitsalltags" in Südostasien nicht all zu viel geändert. Allerdings wollen wir dieses mal schauen, ob wir langfristig eine Wohnung über lokale Anbieter wie beispielsweise DD-Property mieten und somit vielleicht auch bei der Miete noch Geld sparen können. Um uns selbst aber keinen Stress zu machen haben wir für den ersten Monat bereits eine Wohnung über AirBnB gebucht. So können wir dann ganz in Ruhe schauen, wie es sich hier entwickelt und ggf. nach anderen Wohnungen Ausschau halten. Mit unseren genehmigten DTV-Visa hatten wir dann ja auch schon alles was wir brauchen und so sind wir vor wenigen Tagen, am 28.01.2025, nach einer längeren Pause wieder nach Thailand gereist. Begonnen hat unsere Reise mit einer einstündigen Autofahrt zum Kölner Hauptbahnhof, gefolgt von einer ICE-Fahrt nach Frankfurt um von dort am frühen Abend via Air India mit einem Zwischenstop in Delhi nach Thailand zu fliegen.

Da wir bisher immer nur Probleme mit den ICE-Fahrten hatten, haben wir dieses mal 6 Stunden Zeitpuffer eingeplant. Außerdem waren die Tickets um 13:55 Uhr deutlich günstiger als zu einem späteren Zeitpunkt, also ein Grund mehr bereits früher von Köln nach Frankfurt zu fahren. Natürlich hatte unser ICE dann auch enorme Verspätung, sodass wir kurzerhand mit einem anderen nach Frankfurt gefahren sind. Dort angekommen hatten wir dann noch etwa 5 Stunden Zeit bis zu unserem Abflug um 20 Uhr und waren in der Zeit noch bei Mc Donalds etwas essen und haben schließlich eingecheckt. Abgesehen von der Verspätung des ICE´s (wie sollte es auch anders sein), folgte hier dann der erste Fail. Marc hatte eine Mail bekommen, er könnte unsere Tickets in die Businessclass upgraden und wollte zum einen mir eine Freude damit machen und zum anderen den 8-Stunden-Flug von Frankfurt nach Delhi für uns beide angenehmer machen. Beim Check-In haben wir dann erfahren, dass er leider nur den zweiten Flug (also die 4,5 Stunden von Delhi nach Phuket) geupgraded hat und wir die anstrengenden 8 Stunden nach Delhi ganz normal in der Economy fliegen. Naja, was solls.

Ich muss sagen, ich fand den Flug nach Delhi gar nicht mal schlimm. Air India klingt vielleicht nicht nach der besten Fluggesellschaft, ich persönlich fand diesen Flug aber deutlich angenehmer als die meisten anderen, die wir bereits hinter uns gebracht haben. Im Flieger gab es typisch indisches Essen (Reis mit Curry), was auch dementsprechend scharf war und mir wurde sogar extra frisches Obst gebracht, da ich vergessen hatte ein veganes Menü zu buchen. Alles in allem ging dieser Flug dann ganz gut vorbei. Eigentlich hatten wir uns dann gefreut, in Delhi in den 2,5 Stunden Aufenthalt die Vorteile der Maharaja Lounge genießen zu können. Diese hätten wir durch die Businessclasstickets nämlich eigentlich nutzen können. Daraus wurde aber nichts, da wir fast eine Stunde oder länger in einer Sicherheitskontrolle standen, in der es schleppend voran ging. So wurde unser Weiterflug dann sogar noch nach hinten geschoben, da wir ja nicht die Einzigen waren, die durch die lange Sicherheitskontrolle spät dran für den Weiterflug waren.

Businessclass Upgrade: FAIL!

Trotz des langen Fluges nach Delhi und der super anstrengenden, langwierigen Sicherheitskontrolle hatten wir uns dann zumindest auf einen entspannten Flug nach Phuket gefreut. Schöne 4,5 Stunden in der Businessclass mit den entsprechenden Annehmlichkeiten. Ja, schön wärs gewesen. Zwar saßen wir in der gebuchten Businessclass, allerdings würde ich diese nicht als solche bezeichnen. Da es sich bei dem Flug von Delhi nach Phuket nicht um einen Langstreckenflug handelt, war es ein normales Flugzeug statt die größeren Flieger. Und das bedeutete, dass die "Businessclass" aus 3 Reihen mit jeweils 2 Plätzen links und rechts ausgestattet war. Zwar saßen wir so direkt vorne im Flugzeug, hatten aber vergleichsweise eigentlich nur etwas breitere Sitze und etwas mehr Beinfreiheit. Die Businessclass teilten wir uns mit insgesamt 10 weiteren Passagieren, darunter eine Familie mit Kleinkind und Baby.

Das war definitiv nicht die Art von Businessclass die wir uns vorgestellt hatten, daher waren wir schon sehr enttäuscht. Wir hatten auf bequeme Sitze mit Liegefunktionen und eine moderne Ausstattung gehofft. Stattdessen war hier alles eher alt. Natürlich nicht total unbequem aber eben auch nicht so viel bequemer, dass sich das finanzielle Upgrade gelohnt hätte. Wer schon einmal einen Langstreckenflug erlebt hat, ist bestimmt beim Einsteigen durch die Businessclass gegangen und hat sich dorthin gewünscht. Das war hier leider nicht der Fall. Aber gut, gebucht war gebucht. Immerhin hatten wir ja etwas mehr Platz und hatten gehofft, dann wenigstens etwas schlafen zu können. Ja, falsch gedacht. Leider hat das Baby der Familie beinahe die gesamten 4,5 Stunden geschrien und geweint, sodass wir kein Auge zu bekommen haben. Natürlich kann das Baby nichts dafür aber es ist schon sehr ärgerlich, wenn man extra ein Upgrade bucht um einen ruhigeren, entspannteren Flug zu erleben und dann eben alles andere als Ruhe findet.

Ein weiterer Unterschied zur Economy Class war, dass uns die Getränke in Gläsern statt Plastikbechern serviert wurden, wir aus einer Menükarte unser Essen auswählen konnten (leider gab es hier nichts Veganes, sodass ich dann doch das vegane Menü der Economy bekommen habe) und das Essen auf kleinen weißen Tischdecken serviert wurde. Ich war allerdings auch sehr froh, dass ich mir vor der Abreise noch Brote geschmiert hatte, da mir das indische Essen im Flugzeug viel zu scharf war. Typisch indisch eben, lecker aber sehr scharf. Ja, was soll ich sonst noch sagen. Der einzige Vorteil, der uns sehr glücklich gemacht hat war, dass unsere Koffer priorisiert wurden und somit als erstes ausgeladen wurden. So konnte ich diese direkt vom Band nehmen, als wir dort ankamen während Marc sich eine SIM-Karte besorgt hat.

Ankunft in Thailand, gefolgt von weiteren Fails :-D

Nach den insgesamt fast 24 Stunden Anreise (wenn man den Start um 11:30 Uhr Mittags in der Eifel als Reisebeginn sieht) waren wir etwas geschlaucht. Dennoch haben wir uns sehr gefreut, nun endlich wieder in Thailand zu sein. Die Einreise mit den DTV hat auch problemlos geklappt und nun können wir bis zum 27.06.2025 in Thailand bleiben. Eine SIM-Karte hatten wir ja auch schon, eine zweite wollen wir uns in einem 7-Eleven zulegen, da diese dort günstiger sein sollen als am Flughafen. Fehlte also nur noch ein wenig Bargeld für den Start. Also hat Marc an einem Bankautomaten am Flughafen Bargeld abgehoben. Ich habe leider auch nicht nachgedacht oder drauf geachtet, weshalb uns erst später aufgefallen ist, dass Marc leider seine Kreditkarte im Bankautomaten vergessen hatte.

Während man in Deutschland beim Geld abheben am Automaten immer zuerst die Karte zurück bekommt bevor das Bargeld ausgezahlt wird, ist es in Thailand anders herum. Hier bekommt man zuerst das Bargeld und dann die Karte. Daran hatten wir beide nicht mehr gedacht und so auch irgendwie einfach nicht mehr darauf geachtet. Die Karte haben wir dann natürlich direkt sperren lassen. Ein weiterer Fail auf unserer Liste. Es ist zwar nicht weiter schlimm, da wir glücklicherweise mehrere Karten dabei haben aber auch wieder ärgerlich. Jetzt mussten wir nur noch mit einem Taxi (wir haben extra ein Grab gebucht, da diese günstiger sind als die Taxen am Flughafen) zu unserer Wohnung. Hier folgte dann ein weiterer Fail, denn unserer Fahrer darf nicht direkt am Flughafen halten und uns einladen, weshalb wir samt der Koffer und Rucksäcke etwa 10 Minuten vom Flughafen weg gehen mussten, sodass er uns mitnehmen durfte. Irgendwie typisch Thailand aber bei der Hitze und nach der langen Anreise auch sehr anstrengend.

Endlich in der Wohnung angekommen, waren wir einfach nur noch froh, endlich da zu sein. Es war bereits früher Abend und wir hatten Hunger, sodass wir beschlossen haben mal ein wenig draußen herumzuspazieren, eine Kleinigkeit zu essen und direkt noch ein paar Getränke zu kaufen. Die Getränke haben wir direkt in einem 24 Supercheap bekommen, das mit dem Abendessen war dann schon schwieriger. Nachdem wir einmal erfolglos um den Block unseres Condos gegangen waren und leider kein einziges Restaurant entdeckt haben, wollten wir über Grab etwas zu Essen bestellen. Eigentlich klappt das immer problemlos aber an diesem Abend ging auch hier nichts, sodass wir nach etwa 45 Minuten Wartezeit ohne Bestätigung unserer Bestellung diese storniert haben und lediglich ein paar Kekse (die ich noch von der Reise als Proviant dabei hatte) als Abendessen vertilgt haben. Anschließend ging es nach einer schnellen Dusche dann auch einfach direkt ins Bett, wo der nächste Fail wartete. Die Matratze ist super hart und wir hatten nur eine kleine Wolldecke anstelle einer Bettdecke. Mittlerweile haben wir aber eine richtige Bettdecke und bekommen die Tage noch einen Topper, sodass das Bett dann auch weicher ist. Alles in allem sind wir aber super froh in Thailand zu sein und freuen uns auf die nächste Zeit hier.