Digital Nomad Lifestyle at its best!
"Ein digitaler Nomade ist ein Unternehmer oder auch Arbeitnehmer, der fast ausschließlich digitale Technologien anwendet, um seine Arbeit zu verrichten und zugleich ein eher ortsunabhängiges beziehungsweise multilokales Leben führt."
Nach der Definition sind Marc und ich dann wohl als digitale Nomaden zu bezeichnen. Durch die Möglichkeit, online und remote Geld zu verdienen, haben wir die Chance von überall auf der Welt zu arbeiten. Wir können uns aussuchen, wo wir leben möchten.
Die Welt ist so groß und es gibt noch so viele Orte, die ich gerne bereisen möchte. Der Lifestyle eines digitalen Nomaden ist wie geschaffen für das Reisen. So ist es möglich, immer wieder neue Länder sowie Orte zu entdecken und auch genügend Zeit zu haben, dass alltägliche lokale Leben kennenzulernen.
Macht man Urlaub ist die Zeit meistens auf ca. 2 Wochen begrenzt. Und in zwei Wochen ein neues Land, geschweige denn die Kultur richtig kennenzulernen erscheint mir unmöglich. Natürlich möchten wir auch gewisse Sehenswürdigkeiten besuchen, die Zeit am Pool oder auch am Meer genießen und Ausflüge zu interessanten Spots machen. Da wir aber ja nicht im Urlaub sind, sondern auch arbeiten, braucht man einen gewissen Alltag.
Cafés und Malls bieten Platz für digitale Nomaden
In der Woche - also von Montag bis Freitag - versuchen wir immer einen Alltag zu finden. Es ist leicht zu vergessen, dass ja auch Arbeit ansteht, wenn man in einer Urlaubsregion ist. Man möchte viel erkunden und verfällt auch schnell mal in den „Chiller-Modus“. Um das zu vermeiden, haben wir meistens einen gleichbleibenden Tagesablauf.
Durch die Zeitverschiebung (bisher waren wir immer ein paar Stunden später als Deutschland) können wir ausschlafen und sind trotzdem noch vor unseren Freunden, Familien und Kollegen wach. Dadurch beginnt der Tag immer ganz in Ruhe und entspannt. Je nachdem, wo wir sind/waren, haben wir dann vormittags von zuhause ausgearbeitet.
Wenn wir mal keine Lust haben, in der Wohnung zu sein, gehen wir einfach in ein nahes gelegenes Café oder auch in eine der Malls. Dort gibt es auch zahlreiche Cafés, die genügend Möglichkeiten für die Arbeit am Notebook bieten. Meistens gibt es dort auch Plätze mit Steckdosen, sodass man das Notebook oder Handy problemlos laden kann. Das kostenlose W-Lan ist eigentlich auch immer sehr gut und stabil.
Je nach Mall gibt es sogar sogenannte Co-Working-Spaces. Diese sind extra auf digitale Nomaden oder auch Menschen ausgerichtet, die von dort aus arbeiten möchten oder auch etwas am Notebook erledigen wollen/müssen. Es gibt überall Steckdosen, Tische zum Arbeiten und eine Theke, an der diverse Getränke oder auch Snacks bestellt werden können.
Anders als in Deutschland sind die Malls hier nicht bloß eine pure Shopping-Meile. Sie sind viel mehr auf den Alltag der Menschen angepasst. Ich vermute, dass viele Menschen ihren Tag lieber in klimatisierten Räumen verbringen als bei der Hitze draußen herumzulaufen. Es gibt schließlich nicht umsonst die Siesta in Spanien.
Es gibt bestimmt noch einige andere Gründe, warum die Malls und generell die Städte sich hier dem Arbeitsleben der Menschen angepasst haben. So gibt es in den asiatischen Ländern aber auch in Dubai in jedem Einkaufszentrum einen großen Food Court. Hier kann man zu jederzeit günstig oder auch etwas teurer essen bekommen. Egal ob man schnell etwas mitnehmen möchte, sich vor Ort an einen der Tische setzt oder doch ein Restaurant mit eigenem Bereich wählt. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Mittagspause im Gym & Pool
Nachdem wir den Vormittag am Laptop verbracht haben - sei es zuhause, im Cafe oder in einer Mall - gehen wir in der Regel ins Fitnessstudio. Die AirBnBs sind überwiegend in großen Gebäuden, die neben den modernen Condominiums auch einen eigenen Fitnessraum und einen Pool für die Bewohner zur Verfügung stellen. Oft gibt es auch noch eigene Restaurants, Cafes oder sogar kleine Supermärkte in den Gebäuden, sodass man dort alles hat, was man braucht.
Die Mittagspause eignet sich meiner Meinung nach hervorragend, um ein kleines Workout zu absolvieren. In Deutschland ist der Besuch im Fitnessstudio meistens mit viel Aufwand verbunden.
Man muss seine Tasche mit den Sportsachen, Sportschuhen, einem eigenen Handtuch und eventuell noch Duschzeug packen, sich dann anziehen und zum Gym laufen oder gegebenenfalls auch sparen. Dort zieht man sich erst einmal um, sperrt seine Wertsachen in ein Spind und geht trainieren. Nach dem Training geht man entweder noch dort duschen oder man zieht sich wieder um, geht nach Hause und springt dort unter die Dusche. Im Großen und Ganzen muss man so für ca. 1 Stunde Training etwa 2 Stunden der Zeit einplanen. Mal kurz in der Mittagspause zum Sport zu gehen ist daher nicht so leicht machbar und falls doch meistens mit Zeitdruck verbunden.
Anders ist es, in diesen Condominiums oder auch in den Hotels. Man kann sich in der Wohnung schon die Sportklamotten anziehen - wie ziehen meistens direkt die Badesachen (Bikini und Badehose) darunter - ein paar Etagen mit dem Aufzug zum Gym fahren und direkt trainieren. Meistens gibt es in den Gyms selbst auch Handtücher und manchmal auch kostenloses Wasser. So kann man ganz entspannt zum Training gehen und theoretisch auch direkt nach dem Training im eigenen Bad in Ruhe duschen.
Wie schon gesagt, wir haben fast immer unser Pool-Outfit mit dabei. Nach dem Training gehts dann zur Abkühlung kurz in den Pool. Raus aus den verschwitzten Sportsachen und schwupps hinein in den erfrischenden Pool. Da die Pools in den warmen Ländern wie Thailand, Malaysia oder in diesem Fall zurzeit Dubai auch immer draußen sind, kann man gleichzeitig etwas Sonne tanken.
Voller Energie in den Nachmittag
Nachdem man sich im Pool etwas entspannt hat und neue Energie getaucht hat, gehts zuerst einmal zurück in die Wohnung. Meistens snacken wir eine Kleinigkeit oder trinken auch mal einen erfrischenden Shake. So oder so versuchen wir Mittags nur eine Kleinigkeit zu essen, um am Abend die vielen leckeren Köstlichkeiten zu probieren.
Ähnlich wie am Vormittag sind wir Nachmittags mal in der Wohnung, wieder in einem Cafe oder auch einer Mall. Das entscheiden wir aber immer spontan. Falls wir am Abend etwas "größeres" vorhaben verbringen wir den Tag dann auch schon einmal komplett zuhause - abgesehen von der Mittagspause im Gym und anschließend im Pool. Wenn wir aber Abends sowieso ins Kino möchten oder im Food Court der Mall etwas essen wollen, machen wir uns schon nachmittags auf den Weg dorthin.
Momentan haben wir das Problem, dass die Internetverbindung in unserem Hotel sehr schlecht ist. Teilweise dauert es einfach sehr lange, bis eine Seite oder auch eine App geladen hat und manchmal ist die Verbindung auch vollkommen weg. Obwohl wir dann direkt an der Rezeption Bescheid geben, klappt es dennoch oft nicht. Daher gehen wir zurzeit dann lieber in die Mall um eine stabile Internetverbindung zu haben. Besonders bei Meetings ist das ja eine Voraussetzung.
Ein kulinarischer Abschluss
Den Abend, beziehungsweise den späten Nachmittag gestalten wir dann ganz unterschiedlich. Mal bestellen wir uns etwas zu Essen nach Hause und bearbeiten Fotos oder Videos der vergangenen Tage, ein anderes mal gehen wir draußen spazieren und suchen nach einem netten Ort um den Tag mit kulinarischen Köstlichkeiten ausklingen zu lassen.
Andere Nachmittage nutzen wir, um in der goldenen Stunde zu fotografieren. In diesem Fall haben wir uns aber in der Regel schon vorher überlegt, wo wir hin möchten. Es gibt zwar auch Tage, an denen wir spontan fotografieren gehen aber da es auch immer aufwendig ist die Kameras mitzunehmen, hat das etwas nachgelassen. Da wir uns ja mindestens einen Monat an einem Ort aufhalten - meistens sogar länger - haben wir schließlich genügend Zeit noch einmal zu den Orten zu gehen, an denen wir unbedingt Fotos machen möchten.
Abhängig von den verschiedenen Orten haben wir Abends auch schon Sehenswürdigkeiten besucht oder einen Ausflug gemacht. Auch ein gemeinsamer Abend mit Freunden oder der Besuch von einem Markt eignen sich perfekt, um den Arbeitstag ausklingen zu lassen.
Der Unterschied zu unserem Leben in Deutschland ist, dass wir weniger Zeit mit Netflix und Co. verbringen. Wir sind viel mehr unterwegs. Sowohl tagsüber als auch am Abend. Es gibt so viele Möglichkeiten, den gesamten Tag bis in die Nacht hinein außerhalb der Wohnung zu verbringen. Das ist auch einer der Gründe, warum wir uns für das Leben eines digitalen Nomaden entschieden haben.
Jeder Tag bietet viele neue Möglichkeiten und Erlebnisse und dennoch hat sich mit der Zeit ein gewisser Alltag entwickelt. Auch wenn dieser sich von einem "normalen" Arbeitsalltag im Büro oder auf der Arbeit generell unterscheidet ist es dennoch ein Arbeitsalltag.
So ist eben der Alltag eines digitalen Nomaden.