Sri Lanka hat einige tolle Strände und der Hikkaduwa Beach gehört definitiv zu einem der schönsten und besondersten!

Denn hier gibt es nicht nur klares Wasser, eine wunderschöne Landschaft und weite, flache Strände sondern auch noch echte Meeresschildkröten zu bestaunen!

Der Hikkaduwa Beach ist ein Strand, wie man ihn sich eben vorstellt. Er erstreckt sich mehrere Kilometer lang und lädt gerade zu zum baden, schnorcheln oder auch surfen ein. Die Wellen sind je nach Abschnitt ganz flach und ruhig oder bieten die optimale Voraussetzung zum Surfen. Das beeindruckende Korallenriff und das klare Wasser sind ideal um in Ruhe zu schnorcheln und die vielfältige Unterwasserwelt zu beobachten. Am Rande des Strandes befinden sich immer wieder Palmen, die eine richtige Urlaubsatmosphäre kreieren. Und natürlich dürfen auch Palmenschaukeln nicht fehlen.

Zurzeit ist es leider nur der Strand und die Natur, die den Hikkaduwa Beach so besonders machen. Durch Covid-19 sind die zahlreichen Restaurants, Strandbars oder kleinen Shops am Strand leider überwiegend geschlossen und einige werden vermutlich auch nicht mehr öffnen können, da die Pandemie sie zu sehr mitgenommen hat. Es lässt sich nur erahnen, wie es abseits von Corona hier aussehen würde. Teilweise sind die Gebäude leider auch völlig zerstört und sehen alles andere als einladend aus.

Wir sind ursprünglich nicht wegen des Hikkaduwa Beaches hier her gekommen, sondern aufgrund einer Restaurantempfehlung. Da immer noch nur wenige Restaurants geöffnet haben - und die Auswahl daher eher gering ist - fahren wir mittlerweile auch immer neue Ziele an, in der Hoffnung vielleicht noch ein weiteres geöffnetes Restaurant zu entdecken.

Da ich vorher schon einige Bilder und auch Artikel über den Hikkaduwa Beach gesehen hatte, sind wir extra etwas früher los, um uns den Strand noch in Ruhe ansehen zu können. Mit dem Tuktuk sind wir von Galle in einer ca. 30 minütigen Fahrt nach Hikkaduwa gefahren und haben uns dort irgendwo am Strand absetzen lassen. Unser eigentliches Ziel - das Ranjiith Cafe - haben wir in Maps gespeichert und sind dann in die Richtung spaziert.

Der Hikkaduwa Beach

Am Strand waren wir wirklich sehr beeindruckt. Blaues, klares Wasser mit weißen Wellen. Ein richtiger Traumstrand! Außerdem gibt es einen großen, flachen Strandabschnitt und auch im Wasser geht es sehr flach und langsam immer tiefer. An anderen Stränden - wie dem Sugar Beach in Mount Lavinia oder auch dem Unawatuna Beach - gibt es Abschnitte, die sehr steil sind, sodass man am Strand nur sehr schwer entlang gehen kann. Hier ist das absolut kein Problem.

Es sind einige Sri Lankans am Strand, die mit ihren Booten raus fahren, einfach nur am Strand sitzen und sich entspannen und hin und wieder sieht man auch einen Fischer oder Angler. Wie so oft sind wir als Touristen eine Attraktion und werden von allen Seiten bestaunt. Ja klar, so mit Corona gibt es leider kaum Touristen. Und ich sage leider, weil Sri Lanka sehr stark auf den Tourismus angewiesen ist. Die Tourismusbranche ist einer der größten Einnahmequellen des Landes, die nun schon lange sehr leidet.

Wie bereits erwähnt beschränkt sich die Schönheit momentan auf die Natur aber die ist umso beeindruckender. Ich glaube, ich habe bisher kaum einen schöneren Strand gesehen. Ich könnte stundenlang hier sitzen, auf das Meer hinaus schauen und die Wellen beobachten. Da wir aber ja ein Ziel haben, spazieren wir den Strand immer weiter entlang. Hinter jeder Kurve die wir passieren befindet sich ein weiterer, toller und faszinierender Strandabschnitt. Der Hikkaduwa Beach ist einfach nur wunderschön!

Den Meeresschildkröten ganz nah

Es gibt einen Abschnitt am Hikkaduwa Beach, wo der Strand eine Art Spitze in das Meer bildet. Dort ist das Wasser besonders flach und die Wellen sind sehr ruhig und flach. An dieser Stelle soll man Meeresschildkröten sehen können. Vermutlich erkennt man diesen Ort daran, dass sich begeisterte Menschen nah am Wasser tummeln und alle ihre Handys oder Kameras in der Hand haben. Zumindest sind wir so auf die Schildkröten aufmerksam geworden.

Bereits ein paar Minuten vorher wurden wir von einem Local darauf hingewiesen, dass sich ein wenig weiter den Strand runter auch Schildkröten befinden und wir uns diese ansehen sollen. Daher wussten wir schon ungefähr, wo wir hin müssen. Als wir dann dort angekommen sind, war es eigentlich nicht zu übersehen. Zwei Familien standen mit den Füßen im Wasser und alle hatten ihre Handys auf das Wasser gerichtet. Wir wurden die letzten paar Meter von einem anderen Sri Lankan zu den Schildkröten geführt.

Hätte ich nicht gewusst, dass dort Schildkröten sein sollen, hätte ich diese vermutlich einfach für dunkle, runde, große Steine im Wasser gehalten. Irgendwie dachte ich, es wären kleine Schildkröten aber diese hier sind wirklich sehr groß und gleichen einem Felsen. So leicht zu finden sind sie tatsächlich gar nicht, wenn man nicht weiß, worauf man achten muss.

Die Einheimischen haben die zwei großen Schildkröten im Wasser durch Seetang oder Algen an den Strand gelockt und mir dann auch etwas von diesem grünen Zeug in die Hand gedrückt. Sie haben mir gesagt, ich solle die Schildkröten damit füttern und sie so noch näher ans Ufer locken. Zuerst war ich etwas skeptisch aber nach mehrfachen Aufforderungen der Einheimischen bin ich schließlich mit dem Seetang etwas ins Wasser um eine der Schildkröten zu füttern. Diese hat auch sofort auf das Futter reagiert und vorsichtig danach geschnappt. Leider fällt mir keine andere Beschreibung ein, da schnappen eher hektisch klingt, aber sie war wirklich sehr vorsichtig.

So stand ich quasi von jetzt auf gleich neben einer riesigen, wilden grünen Meeresschildkröte im seichten Wasser und bin diese am Füttern. Es ist so unfassbar beeindruckend und faszinierend, diesen ruhigen, entspannten Geschöpfen so nahe zu sein. Die Schildkröten scheinen vertraut mit den Menschen zu sein und man muss sich keine Sorgen machen, dass diese vielleicht mal nach einem schnappt. Sie sind nur am Seetang interessiert und auch hierbei sind sie sehr vorsichtig. Man kann sie am Panzer berühren, sie aus nächster Nähe betrachten und einen einzigartigen Moment mit ihnen erleben.

Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich dort mit der Schildkröte im Wasser gehockt habe, da diese mich so in ihren Bann gezogen hat. Einfach unbeschreiblich und so atemberaubend. Das ich einmal mit einer wilden Schildkröte am Strand sein werde, diese berühren und sogar füttern werde - damit hätte ich NIE gerechnet. Und auch Marc ist mehr als beeindruckt. Dieses Erlebnis flasht einfach auf eine ganz besondere Art! Wow!

Kein Restaurant aber dafür einzigartige Erinnerungen

Irgendwann haben wir uns dann doch von diesen faszinierenden Meeresschildkröten losreißen können und sind noch weiter den Strand hinunter spaziert. Während die Sonne immer weiter unter geht, spazieren wir dem Restaurant entgegen. So beeindruckend und wunderschön der Hikkaduwa Beach am Tag ist, umso schöner und romantischer wird es bei Sonnenuntergang, wenn der Himmel sich rosa und rot verfärbt. Es ist noch einmal ein ganz anderes Bild als tagsüber.

Der einzige Nachteil am Hikkaduwa Beach ist, dass man nicht immer zurück auf die Straße gehen kann. Die Häuser, geschlossenen Restaurants oder auch Hotels sind nur so aneinander gereiht und oft stehen sie Mauer an Mauer, sodass wir einige Minuten weiter am Strand entlang gehen mussten, als wir wollten. Das Restaurant welches wir ansteuern befindet sich nämlich an der Straße und so müssen wir erst einmal auf die Straße kommen. Schließlich sind wir an einem Resort auf die Straße gelangt und konnten dort sogar noch unsere sandigen Füße kurz abwaschen.

Auf der Straße mussten wir dann wieder einige Meter zurück laufen und das ist schon ein richtiger Nervenkitzel. Die Sri Lankans fahren ohne jegliche Regeln und manchmal auch sehr knapp an anderen Fahrzeugen aber auch Menschen vorbei. Wir sind das nun mal nicht gewohnt und so erschreckt man sich schnell, wenn ein Tuktuk haarscharf an einem vorbei rast.

Leider hatte das Cafe in das wir wollten dann geschlossen. Der Besitzer erklärte uns noch, dass es sich zurzeit einfach nicht lohnt zu öffnen, da es kaum Gäste und noch weniger Touristen gibt. Sie wissen noch nicht, wann sie wieder öffnen werden und hoffen auf Lockerungen zu den Einreisebedingungen. Da wir auch sonst keine Restaurants entdeckt hatten, haben wir uns schließlich ein Tuktuk herbei gewunken und sind zurück nach Galle gefahren, wo wir dann den Abend bei einer leckeren Pizza haben ausklingen lassen.