Ubud ist ein viel zu unterschätztes Paradies, das oft übersehen wird, wenn es um die beliebtesten Reiseziele auf Bali geht.
Dabei bietet es eine Fülle an Natur, Kultur und Spiritualität, die einfach nur verzaubert. Für mich ist Bali schon lange ein Land, was ganz weit oben auf meiner Bucketlist steht. Oder jetzt besser "stand". Nach etwa 3,5 Jahren, in welchen ich immer wieder auch längere Zeit in Südostasien unterwegs war, habe ich es nun endlich auch mal nach Bali geschafft. So lange, stand diese Insel Indonesiens als ein Traumziel fest, so oft war es zum Greifen nah aber aus unterschiedlichen Gründen, wurde die so herbeigesehnte Balireise dann doch nicht zur Realität. Bis jetzt! Vor ca. einer Woche bin ich auf Bali gelandet und habe mich auch sofort in das Land verliebt. Beziehungsweise vor allem in Ubud, das Paradies mitten im Dschungel Balis.
Aber zurück zum Anfang. Alle die meinen Blog und unsere Reise verfolgen haben bestimmt mitbekommen, dass Marc und ich den letzten Monat in Vietnam, beziehungsweise in Halong verbracht haben. Da das Visum in Vietnam nur für 30 Tage gültig ist, mussten wir uns überlegen, wo wir als nächstes hinreisen wollen. Tatsächlich hatten wir einige Länder als Idee: Malaysia (darunter Kuala Lumpur, Johor Bahru oder auch Langkawi), Japan, zurück nach Thailand und eben auch Bali). Nachdem wir ja bereits zwei Monate in Thailand waren und es uns dieses mal irgendwie auch einfach zu voll und überlaufen war, wollten wir dann lieber etwas Neues erkunden. In Malaysia ist im April und Mai Regenzeit, worauf wir nach einen Monat grau-nassem Wetter in Halong gut und gerne verzichten konnten. Japan ist im Frühjahr auch recht kühl und uns hat es dann eher wieder in wärmere Länder gezogen. Also hieß es, next stop: Bali.
So kommt man nach Ubud
Da wir in Halong waren, mussten wir erst einmal zurück nach Hanoi, da dort der Flughafen ist. Wir haben noch eine Nacht in Hanoi im Hotel verbracht, bevor es dann am nächsten Morgen mit dem Flugzeug von Vietnam nach Bali ging. Für Bali braucht man generell kein Visum, beziehungsweise es gibt ein Visa on Arrival, welches man nach der Ankunft am Flughafen ausfüllen und bezahlen kann. Dieses kostet ca. 35€/Person und ist dann für 30 Tage gültig. Es gibt auch die Möglichkeit, bereits vorher ein E-VoA (elektronisches Visa on Arrival) zu beantragen, welches auch ca. 35€/Person kostet, ebenfalls 30 Tage gültig ist und per Mail zugesendet wird, sodass man am Flughafen nicht erst alles ausfüllen muss. So haben wir es zumindest gemacht. Beide VoA kann man um weitere 30 Tage verlängern, was mit einer Visa-Agentur ca. 50€/Person kostet und ohne weitere 35€/Person. Hier würde ich aber die Visa-Agentur empfehlen, da man sonst leider 3 mal vor Ort in Denpasar zur Immigration muss, was mit viel Zeit und Aufwand verbunden ist.
Wenn man nach Bali reist, wird man immer in Denpasar landen. Für uns ging die Immigration eigentlich ganz schnell, wobei Marc 200.000 IDR Bestechungsgeld zahlen musste, da er bei der Immigration keinen Rückflug vorweisen konnte. Hier kommt es tatsächlich darauf an, welchen Beamten man erwischt. Ich hatte einen sehr freundliche, lustigen und aufgeschlossenen Indonesien, der noch Scherze mit mir gemacht hat und nicht einmal nach einem Rück- oder Weiterflug gefragt hat, während an Marcs Schalter, alle Touristen bei der Einreise die 200.000 IDR zahlen mussten. Das sind umgerechnet ca. 10€, also kein Beinbruch aber offensichtlich geht es hier um Bestechungsgeld, da man ja bei anderen Beamten auch ohne die Zahlung der geforderten Summe den Stempel in den Pass bekommt. Tja, willkommen auf Bali. Achja, außerdem muss man noch ein weiteres Dokument ausfüllen, in welchem man das mitgeführte Gepäck eintragen muss. Wofür genau das gebraucht wird, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht aber ok.
Nachdem wir dieses Formular dann online ausgefüllt hatten, haben wir einen QR-Code bekommen, der nur kurz gescannt wurde und schon waren wir offiziell auf Bali. Ich hatte im Vorfeld einen privaten Fahrer kontaktiert, der uns von Denpasar in das ca. 2 Stunden entfernte Ubud bringen sollte. Dieser hat gerade mal 350.000 IDR, also ca. 20€ gekostet, hat uns mit Namensschild direkt am Flughafen abgeholt und mit einem bequemen, klimatisierten Van geduldig nach Ubud gefahren. Die Fahrt hat knapp 2 Stunden gedauert und unserer Fahrer hat sogar noch mit uns gewartet, bis jemand zum Check-In des AirBnBs aufgetaucht ist. Ich würde jedem empfehlen, einen privaten Fahrer zu engagieren, ansonsten kann man aber auch über die App "Grab" oder "Gojek" per Smartphone einen Fahrer buchen. Nicht zu empfehlen sind die Taxen direkt am Flughafen, da diese die Touristen gerne mal mit immens hohen Preisen abzocken wollen.
Ubud - idyllisches Paradies im Herzen Balis
Schon bei unserer Ankunft waren wir fasziniert von der Schönheit Balis. Obwohl wir erst gegen 17 Uhr gelandet sind und erst im Dunklen in Ubud angekommen sind, hat diese Insel ihren ganz eigenen Charme. Überall gibt es unzählige Tempel, bemooste Statuen und pompöse Figuren, die den Straßenrand oder auch Kreisverkehre verzieren. Wir haben uns eine Unterkunft etwa 10 Minuten entfernt vom Zentrum Ubuds gemietet und werden einen Monat in diesem dschungligen Paradies verbringen. Wir haben eine von insgesamt 3 kleinen Villen mit einem klimatisierten Schlafzimmer (mit einem super bequemen Bett), einem kleinen Bad und einer kleinen Außenküche sowie eines geteilten Pools und zahlen ca. 800€ für den gesamten Monat. Die Unterkunft ist zwar klein und wir hatten eigentlich gedacht, dass wir zwei seperate klimatisierte Räume hätten aber im Grunde hat man alles, was man braucht.
In der Nähe gibt es außerdem ein paar Cafés und Restaurants wie "The Grill" und "Pure Bali", die bisher sogar zu unseren Lieblingsplätzen in Ubud gehören. An unserem ersten Tag in Ubud aber auch in der darauffolgenden Woche haben wir schnell festgestellt, dass man hier gar keine all zu große Wohnung braucht. Es gibt so unglaublich viele tolle Orte, unzählige faszinierende Restaurants und so idyllisch gestaltete Cafés, dass man eigentlich nur zum Schlafen in die Unterkunft geht. Wir haben uns wirklich sofort in diesen charmanten, paradiesischen Ort Balis verliebt und ich muss sagen, ich finde, dass Ubud viel zu sehr unterschätzt wird. Zwar machen die meisten Reisenden mal einen kurzen Abstecher nach Ubud (meistens um Reisterrassen, einen Wasserfall und vielleicht noch einen Tempel zu besuchen) aber die wenigstens bleiben länger im Zentrum von Bali.
Dabei gibt es in diesem kulturellen und auch spirituellen Ort so viel zu entdecken und zu erleben. Für uns ist es wirklich ein kleines Paradies und sozusagen der Ort, nachdem wir so lange gesucht haben. Schon in Thailand fanden wir besonders die dschungligen Cafés und die entspannten Orte besonders toll. Nun kann ich sagen, auf Bali ist es noch viel schöner als in Thailand. Beziehungsweise in Ubud haben wir unser Traumziel gefunden. Wirklich überall gibt es bemooste, traditionelle Tempelanlagen, verworrenen Statuen und Skulpturen die dem ganzen Ort eine mystische, charmante und so idyllische Atmosphäre verleihen. Man kann tagelang einfach durch die Straßen und Gassen spazieren und entdeckt alle paar Meter ein neues, so schön gestaltetes Café oder Restaurant. Und nicht zu vergessen die unglaublich tolle Natur, die Ubud zu bieten hat! Hier ist es einfach wundervoll.
Satt grüne Reisterrassen und Natur pur
Wenn man an Bali denkt, hat man vermutlich paradiesische Strände, spektakuläre Wasserfälle und sattgrüne Reisterrassen im Kopf. Zu den Stränden und den Wasserfällen kann ich bisher noch nichts sagen aber die typischen Bilder der Reisterrassen, die leuchtend grün strahlen, umrandet von Palmen und Dschungel in den Hängen - genau das findet man in Ubud. Natürlich gibt es diese Reisterrassen und Reisfelder nicht in der Innenstadt von Ubud aber sobald man ein wenig aus dem Stadtzentrum hinausfährt, erstrecken sich üppige Reisfelder überall am Wegesrand. Besonders wenn die Sonnenstrahlen durch die Palmen und Bäume strahlen, sieht es auch wie im Paradies. Allerdings muss man auch darauf achten, dass man zur passenden Jahreszeit nach Ubud reist, wenn man wegen der Reisterrassen und Reisfelder ins Zentrum Balis kommt. Die beste Zeit ist wohl ab März bis Mai, da dann die Regenzeit vorbei ist und die Reisfelder im satten Grün überall zu finden sind.
Was viele vermutlich nicht wissen ist, dass die Reisterrassen von Ubud im Jahre 2012 ins Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Und das nicht ohne Grund. Das satte Grün dieser traumhaft schönen Felder und Anlagen ist einfach überwältigend. Sie ergeben ein idyllisches, beeindruckendes Gesamtbild, welches man nicht überall zu sehen bekommt. Das Interessante ist, dass der Reisanbau auf Bali seit Jahrhunderten gleich stattfindet. Die Reisterrassen werden im Hinterland in einer hügeligen Landschaft stufenförmig angebaut und sind zu Fuß nur schwer zu passieren. Zur Bewässerung werden in den meisten Fällen natürliche Bergbäche sowie Quellen genutzt, um die Reisanlagen von oben herab nach und nach mit Wasser zu versorgen. Es ist sehr faszinierend, wie überall vor allem die natürlichen Wasserquellen gekonnt genutzt werden, um den Reis mit genügend Wasser zu versorgen.
Die wohl bekanntesten Reisterrassen in Ubud sind die Tegalalang Reisterrassen. Und diese Reisterrassen sind auch wirklich beeindruckend. Allerdings würde ich jedem raten, sich andere Reisterrassen, wie beispielsweise die Abian Desa Reisterrassen anzuschauen, da diese deutlich weniger touristisch sind und nur ein paar hundert Meter (also direkt neben den Tegalalang Reisterrassen) liegen. Die Abian Desa Reisterrassen kosten nur 25.000 IDR (ca. 1,50€) Eintritt pro Person und sind mindestens genau so schön, wie die teureren und überlaufeneren Tegalalang Reisterrassen. Wobei ich tatsächlich auch sagen würde, dass man überall in Ubud beeindruckende satt-grüne Reisfelder und Anlagen findet, weshalb man nicht einmal unbedingt gezielt zu solchen Anlagen fahren muss. Die ganze Natur in Ubud ist einfach unglaublich schön und wirklich überall sieht es paradiesisch aus.
Ubud als perfekte Base um Bali zu erkunden
Ich habe ja bereits erwähnt, dass Ubud im Zentrum Balis liegt. Was diesen charmanten, gar nicht mal so kleinen Ort aus meiner Sicht zum perfekten Platz macht, um die gesamte Insel Balis zu erkunden. Bali selbst ist ja eine kleine Insel in Indonesien und bietet rundum wundervolle Plätze und Ausflugsziele. Von dem Dschungel im Herzen der Insel bis zu schwarzen Stränden in Amed, Delfinen im Meer bei Lovina, paradiesische Strände und Klippen in Uluwatu oder auch belebte Orte wie Canggu und Kuta und natürlich den heiligen Vulkan, den Mount Batur. Da Ubud genau in der Mitte der Insel liegt, braucht man ca. 2 bis 2,5 Stunden, um zu jedem anderen Ort der indonesischen Insel zu gelangen. Daher ist Ubud für mich der perfekte Platz, wenn man gerne eine feste Base haben aber dennoch viel von Bali erkunden möchte.
Natürlich kann man Bali auch in Form einer Rundreise erkunden. Das bleibt jedem selbst überlassen. Aber es ist auch durchaus möglich, Tagesausflüge zu den tollsten Stränden, Klippen, Bergen und Vulkanen zu unternehmen. Wir bleiben ja einen Monat in Ubud und haben uns hier einen kleinen Roller gemietet, um die Gegend zu erkunden. Tatsächlich ist ein Roller auf Bali eindeutig die beste Wahl, wenn es um die Fortbewegung geht. Vorrausgesetzt natürlich, dass man Roller fahren kann und sich auch zutraut, im oft sehr chaotischen Verkehr zurechtzukommen. Ansonsten kann man aber auch Grab oder Gojek Roller-Fahrer buchen und sich umherfahren lassen. Mit dem Auto sind meiner Meinung nach nur längere Strecken sinnvoll, bei welchen man auch Gepäck transportieren will. Ansonsten steht man mit dem Auto eigentlich überwiegend im Stau und kommt auf den kleinen Straßen kaum voran.
Die kleinen Straßen sind auch ein Grund, warum ich Ubud als perfekte Base zum Erkunden der indonesichen Insel bezeichnen würde. Man kann ohne Probleme auch längere Strecken mit dem Roller zurücklegen, da die Straßen alle gut befahrbar sind und es eben mal keine großen Autobahnen oder Schnellstraßen gibt, die nicht für einen Roller geeignet sind. Einer unser bisher wohl schönsten und auch beeindruckenste Ausflüge ging relativ spontan in die Nähe des heiligen Vulkans, dem Mount Batur. Eigentlich dachten wir, eine geführte Tour oder zumindest eine Fahrt mit dem Auto wäre die beste Möglichkeit, den Vulkan selbst zu sehen aber mit dem Roller waren wir nach etwa 1 Stunde dort. Und die Fahrt war sehr entspannt und auch interessant, da man überall so schöne Natur betrachten kann. Aber zu unserem Ausflug zum Mount Batur und auch einigen anderen Orten, die wir bereits erkunden konnten erfahrt ihr in meinem nächsten Artikel mehr. Auf jeden Fall ist Ubud ein unfassbar schöner Ort und ich bin einfach nur geflasht von all den faszinierenden Eindrücken.