Sommerauszeit in Deutschland - von Oldtimer Grand Prix über Porschefahrten bis hin zu gemütlichen Waldspaziergängen mit Rex.
Das hier wird mal ein kleiner Zwischenpost aus Deutschland. Zuletzt waren Marc und ich ja auf Bali und wir haben es dort mehr als geliebt. Ich habe auch noch einige Artikel zu unserer Zeit auf Bali in der Warteschleife, allerdings möchte ich diese gerne mit den passenden Fotos posten und da ich mit diesen in der Bearbeitung bisher noch nicht hinterher gekommen bin und bereits wieder eine neue Reise ansteht, schiebe ich diese jetzt leider erst mal nach hinten. Insgesamt waren wir ja 2 Monate auf Bali - was eigentlich nicht so lange klingt - und haben dort vor allem im zweiten Monat unglaublich viel erlebt. Den ersten Monat haben wir in Ubud verbracht und grandiose Ausflüge zu den Reisterassen und unzähligen beeindruckenden Wasserfällen gemacht. Im zweiten Monat haben wir dann ein wenig die anderen Teile von Bali erkundet und waren unter anderem auf Nusa Penida, in Canggu, in Uluwatu und sind schließlich wieder in Ubud gelandet, da es uns dort am besten gefallen hat.
Eigentlich hatten wir überlegt, nach der Zeit auf Bali einen kurzen Trip nach Thailand oder auch Malaysia zu machen und eventuell dann für einen Urlaub nach Japan zu reisen. Glücklicherweise waren das alles nur Ideen und wir hatten noch nichts fest geplant denn das Leben hat uns da mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber das kennen wir ja bereits. Seit etwa 4 Jahren sind wir ja eigentlich als digitale Nomaden immer mal wieder in Südostasien unterwegs. Meistens haben äußere Umstände unsere Reisen beendet aber letztendlich sind wir dann doch immer wieder neu losgereist. Und so ähnlich ist es auch diesmal. Tatsächlich hätten wir vor ein paar Monaten nicht gedacht, dass wir Deutschland doch so schnell wieder verlassen werden. Aber von vorne. Nach Bali waren wir nämlich für eine Woche in Bangkok und sind dann im Juli 2023 zurück nach Deutschland geflogen.
Wie kam es zu der Rückreise nach Deutschland?
Gute Frage. Wie bereits gesagt hatten wir eigentlich andere Pläne und wollten dieses Jahr länger am Stück unterwegs sein. Als wir im Januar diesen Jahres losgereist sind, dachten wir nicht, dass wir im Sommer schon wieder in Deutschland sein werden. Da unsere berufliche Situation sich dann aber unvorhersehbar geändert hat, haben wir uns aber für die Rückreise entschieden. Zum Thema berufliche Situation: bis vor einigen Monaten hatten sowohl Marc als auch ich einen 100%tigen remote Job in verschiedenen deutschen Unternehmen. Marc als Software-Entwickler und ich im Marketingbereich. Tatsächlich ist es noch immer eine Grauzone wenn man in Deutschland remote angestellt ist aber außerhalb von Deutschland reisen möchte. Innerhalb Europa ist es in der Regel kein Problem aber international gibt es einfach keine genauen Regeln, was die Anstellung und das Reisen in Kombination angeht.
Wir hatten mit unseren Firmen von Beginn der Einstellung an besprochen, dass wir weiter als digitale Nomaden reisen möchten und es war auch kein Problem. Wir konnten arbeiten von wo wir wollten und hatten dann regelmäßige Meetings und Onlinecalls mit unseren Kollegen und auch mal mit dem Chef. Für uns nahezu die perfekte Lösung um zu Reisen, die Welt zu entdecken aber dennoch währenddessen Geld zu verdienen. Wir hatten tatsächlich auch beide einen unbefristeten Arbeitsvertrag und hatten die Probezeit bereits länger hinter uns. Also eigentlich sollte man meinen, dass man so eine sichere Arbeit, ein verlässliches und nicht so leicht kündbares Arbeitsverhältnis hat. Tja, das ist - so wie wir es dann gelernt haben - auch nur ein Irrtum. Kurz gesagt: wir beide wurden unabhängig voneinander entlassen. Ich sogar ohne Angabe von Gründen und nach einen durchweg positiven Feedbackgespräch.
Naja, so spielt das Leben. Im ersten Moment war meine Kündigung und eine Woche später auch Marcs Kündigung natürlich ein Schock. Wir hätten beide nicht damit gerechnet. Aber nachdem wir das Ganze dann etwas haben sacken lassen ist uns schnell klar geworden, dass es eigentlich gar nicht schlimm ist. Schon lange haben wir überlegt, ob wir uns selbstständig machen sollen oder noch auf ganz andere Arten Geld verdienen könnten. Einfach um noch unabhängiger und selbstbestimmter leben zu können. Klar, remote arbeiten, dabei reisen und während der Anstellung die Welt zu erkunden ist schon sehr unabhängig. Aber dennoch ist man oft an Meetings und auch an die Arbeitsanweisungen der Firma gebunden. Es kam mehr als einmal vor, dass wir spät Abends noch an einem Videocall teilgenommen haben. Da es aber während der Anstellung einfach die bequemste und auch einfachste Lösung war, haben wir unsere anderen Ideen nie so richtig verfolgt und hinten angestellt. Das hier war jetzt aber der Anstoß um endlich das zu verwirklichen, was wir wirklich wollen.
Unser Sommer in Deutschland
Da wir beide auch sofort auf der Arbeit freigstellt wurden, durch die Freistellung aber weiter unser Gehalt bekommen haben ohne arbeiten zu müssen hatten wir plötzlich viel mehr Zeit als gedacht. So haben wir den zweiten Monat auf Bali unfassbar viele Ausflüge gemacht. Wir hatten schließlich die Zeit und die Freiheit dafür. Dabei sind so viele Fotos entstanden, dass ich es bisher immer noch nicht geschafft hab alle durchzugehen und die besten zu bearbeiten. Daher hinken die Artikel und Posts aus Bali auch noch hinterher. Nach der einen Woche in Bangkok - einfach weil wir eh dort zwischenlanden mussten und um dort noch einmal Freude zu treffen - sind wir dann passend zum Sommer zurück nach Deutschland geflogen. Klar, etwas wehmütig waren wir schon. Schließlich hatten wir eigentlich überlegt uns noch Japan anzusehen. Aber andererseits sind wir zu den schönen, sonnigen und warmen Monaten zurück nach Deutschland gekommen.
Zuhause haben wir dann noch einmal unsere Wohnsituation etwas optimiert, ein paar Regale für unser Büro/Wohnzimmer gekauft und auch im Schlafzimmer noch mal Ordnung geschafft. Unser Plan - wenn man es denn einen Plan nennen kann - war oder ist, die Kündigungen so gut es geht auszunutzen. Da wir etwas eigenes aufbauen möchten um nicht mehr von einem Arbeitgeber abhängig zu sein (oder eben auch wieder ohne Gründe entlassen zu werden), wollen wir die Zeit nutzen um unsere Ziele zu verfolgen. Klar, wir hätten uns auch einfach direkt neue Jobs suchen können. Bei neuen Firmen anfangen und dann vermutlich auch direkt weiterreisen können. Aber da wir da schon lange eher als "Notlösung" gesehen haben, waren wir dann doch froh jetzt einen gewissen Startschuss zu bekommen.
Die Wochenenden haben wir oft mit Freunden vebracht, waren in Köln unterwegs oder auch mal in Bergisch Gladbach. Besonders auf das typisch deutsche Grillen haben wir uns auch sehr gefreut und das definitiv gut ausgenutzt. Und natürlich war auch der Rex, unser Schäferhund in Pflege, begeistert von unserer Rückkehr. Auf ihn haben wir in den letzten Monaten auch wieder regelmäßig aufgepasst. Neben den typischen alltäglichen Unternehmungen stand dann aber auch der Aufbau von etwas Eigenem im Fokus. Da wir bisher immer noch nicht zu 100% sicher sind, wohin der Weg uns dann letztendlich führen wird lasse ich das noch offen. Wir haben auf jeden Fall einige Optionen, Ideen und Möglichkeiten und müssen aktuell einfach noch abwarten, wie es sich entwickelt.
Oldtimer Grand Prix am Nürburgring
Einer der besondereren Ausflüge die wir gemacht haben war ein Tag beim Oldtimer Grand Prix am Nürburgring. Die Tickets dafür hatte Marc bereits auf Bali gekauft und an meine Eltern geschickt als Überraschung. Außerdem haben wir ein weiteres Ticket für unseren Nachbarn Walter geholt, damit er und auch unser Lieblingshund Rex auch mal einen Ausflug machen. Wir hatten sogar extra geschaut, dass der Rex mit zu dem Oldtimer Grand Prix kann. Und so sind wir dann an einem sommerlichen Wochenende gemeinsam zum Nürburgring gefahren. Beziehungsweise war der Start dorthin doch noch etwas komplizierter. Am Tag zuvor als ich die Tickets für uns alle ausdrucken wollte war die entsprechende Mail nämlich nicht mehr auffindbar.
Zwar hatte Marc die Tickets auch über Whatsapp an mich, meine Mutter und meinen Vater gesendet aber weder meine Mutter noch ich hatten diese heruntergeladen. Da Marc seine Mails noch umgezogen hatte und auch das Handy gewechselt hat, waren sie bei ihm ebenfalls verschollen. Letztendlich hatten wir dann aber Glück, da mein Vater die Tickets heruntergeladen hatte. Zeitgleich hatte Marc aber den Support kontaktiert, was am nächsten Tag zu weiteren Problemen geführt hat. Nachdem wir auf einem Parkplatz relativ weit entfernt geparkt hatten ging es über einen steilen Berg hinuf in Richtung der Tribünen. Als wir dort auf eine Tribüne drauf wollten haben wir erfahren, dass Hunde zwar auf dem "gesamten Eventgelände" erlaubt sind, dazu aber nicht die Tribünen gehören.
Mit Rex an der Leine haben wir so kurzerhand beschlossen, dass Marc und ich den langen Weg außen rum zum Fahrerlager nehmen und meine Eltern und Walter schonmal auf die Tribünen gehen. Als Marc und ich dann mit unseren ausgedruckten Tickets hinein wollten waren diese nicht mehr gültig. Da der Support Marc die Tickets erneut zugesendet hat (wir aber die alten ausgedruckt hatten) waren nur noch die neu zugesendeten gültig und mussten an der info in die funktionierenden Tickets eingetauscht werden. Später haben wir uns am Fahrerlager getroffen, dort gemeinsam etwas gegessen und uns die ausgestellten Oldtimer angesehen. Unsere drei Gäste waren auf jeden Fall sehr begeistert von den vielen alten Autos und auch wir hatten unseren Spaß. Gegen Ende waren dann nochmal alle (Rex und mich ausgenommen) auf der Tribüne und haben sich ein paar Rennen angeschaut. Ich habe währendessen mit Rex draußen gewartet, da mich das Rennen und die Autos wohl von allen am wenigstens interessieren. Trotz der paar Probleme war es aber ein sehr cooler Tag.
Mit dem Porsche durch die schöne Eifel
Ein weiteres Highlight unseres Sommers in Deutschland waren die kleinen Touren mit dem Porsche von Marcs Onkel. Aber auch hier greife ich ein wenig vor, also zurück zum Anfang. Hermann, der Onkel von Marc besitzt eine Hautschutzmittelfirma namens Zeitschild. Dort hat Marc nach seiner Ausbildung ein paar Jahre mitgearbeitet. Als wir nach Bali die Woche in Bangkok waren haben wir bei Hermann und seiner thailändischen Freundin Amie in seinem neuen Haus gewohnt. Da wir ja überlegen ob wir uns selbstständig machen und dann entsprechend Kunden bräuchten haben wir daran gedacht auch "Zeitschild" als Kunden zu werben. So haben Marc und sein Onkel Hermann in Bangkok bereits öfters über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen.
Hermann ist ein paar Wochen nach uns zurück nach Deutschland gereist und seitdem war Marc oder auch wir beide zusammen ein paar mal in Leichlingen in der Firma. Unter anderem ging es dabei um die mögliche Zusammenarbeit, was Zeitschild so braucht und wie wir das leisten könnten. Da es zu kompliziert wird wenn ich ins Detail gehe, lasse ich das auch einfach mal so stehen. Manchmal waren wir nach einem Tag in Leichlingen noch gemeinsam essen und haben einen Abend gemeinsam gegrillt. An einem Tag meinte Marc zum Spaß "den Porsche musst du mir auch noch mal ausleihen" als wir nach Hause in die Eifel fahren wollten. Da der Porsche auf dem Parkplatz der Firma stand war es einfach nur ein Scherz, der dann aber in sekundenschnelle zur Realität wurde. Kurzerhand hat Hermann uns den Porscheschlüssel in die Hand gedrückt und sich verabschiedet.
So standen wir dann dort auf den Parkplatz und hatten plötzlich einen Porsche als Leihgabe. Wir sind dann mit zwei Wagen zurück in die Eifel gefahren, ganz zur riesigen Freude meiner Eltern. Da wir den Porsche erst eine Woche später wieder nach Leichlingen bringen mussten haben wir und auch meine Eltern ein paar kurze Ausflüge unternommen. Besonders mein Vater hatte riesigen Spaß daran mit dem Porsche und den vielen Pferdestärken des Luxusmotors durch die kurvigen Eifelstraßen zu rasen und ordentlich Gas zu geben. Allerdings schluckt der Porsche auch eine ganze Menge an Sprit, was dann schnell teuer wird. Ein Porsche ist eher ein Auto zum Spaß und definitiv nicht als Alltagsfahrzeug geeignet.
Wald, Natur und frische Luft
Was ich besonders an Deutschland lieben gelernt habe, ist die schöne frische Luft. Gerade früh morgens oder auch am Abend weht auch im Sommer immer eine angenehm kühle Brise. In Asien ist es zwar wunderschön, immer warm und tropisch aber so richtig frische, kühle Luft findet man dort eher selten. Nachts schläft man dort mit der Klimaanlage, weshalb ich es richtig schön fand wiedermit offenem Fenster schlafen zu können und die frische Brise zu spüren. Die Eifel ist dafür aber auch irgendwie perfekt, so viel Natur und Wald wie es hier gibt. Ach, fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass Marc sich einen Roller von BMW angeschafft hat. Genauer gesagt eine BMW C650 Sport, welche viel mehr einem großen Motorrad als einem Roller gleicht. Da wir es in Asien lieben mit dem Roller umherzucruisen und die Gegend zu erkunden wollten wir uns das auch irgendwie in Deutschland ermöglichen.
Da man in Deutschland aber mit einem kleinen Roller aufgeschmissen ist bei längeren Strecken und ein Motorrad immer so aufwendig ist, haben wir uns für die BMW entschieden und es war die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können. So haben wir öfters auch mal Abends einfach eine kurze Rollertour gemacht, nette Restaurants oder auch Cafés entdeckt und sind viel öfter raus gefahren als ohne unser Zweirad. Wir waren auch einmal mit der BMW in Bergisch Gladbach aber auf der Autobahn macht es dann doch keinen großen Spaß zu fahren. Da sind die kurvigen Landstraßen und Serpentinen in der Eifel eindeutig die bessere Wahl. Außerdem ist der Roller sehr bequem, fährt sich total entspannt und ruhig aber hat genügend Power um auch mal schnell fahren zu können. Ach und seid Neustem haben wir auch ein Topcase montiert, in welchen wir noch mehr verstauen können um auch mal weiter entfernte Ausflüge zu unternehmen.
Wenn wir aber nicht gerade mit dem Roller unterwegs waren, in Köln oder auch gearbeitet haben, waren wir öfter mit Rex unterwegs. Im Sommer war es oft sehr heiß und warm, sodass selbst unser Vierbeiner wenig Lust hatte weiter zu gehen und lieber wieder in die kühle Wohnung zurück wollte. Seit es aber ein wenig abegkühlt ist und der Herbst so ganz langsam eintrudelt sind die Temperaturen eigentlich perfekt für Waldspaziergänge. Und da der Wald immer so schön ist und Rex eh das perfekte Fotomodel ist (wenn er nicht gerade auf ein Stöckchen fixiert ist), haben wir auch wieder einige Fotos machen können. Manchmal sieht der Wald richtig verwunschen aus wenn das Licht so perfekt durch die Bäume strahlt und einen mossbedeckten Fleck erleuchtet. Richtig toll!
PS: Fotos folgen!