Bucketlist-Land: Vietnam - unser Abenteuer beginnt in der Hauptstadt Hanoi.

In den letzten 3 Jahren sind Marc und ich viel gereist. Durch Covid aber auch weil wir Thailand einfach lieben, sind wir immer wieder dort gelandet und haben uns auch Länder in der Nähe wie Dubai, Sri Lanka und Malaysia angeschaut. Wie viele andere auch, haben wir aber auch eine Bucketlist mit Ländern oder Orten, die wir unbedingt einmal sehen wollten. Jetzt, wo das Reisen wieder normal möglich ist, haben wir es geschafft, in ein Land zu reisen, welches wir schon lange einmal sehen wollen: Vietnam. Nach 2 Monaten als digitale Nomaden in Thailand mussten wir entweder das Land verlassen oder unser Visum für 30 Tage verlängern. Wir haben uns entschieden, von Bangkok weiter in die Hauptstadt von Vietnam zu reisen. Nach Hanoi.

Die Visaverlängerung für Thailand hätte ungefähr gleich viel gekostet, wie der Flug von Bangkok nach Hanoi und da wir Thailand kennen und es aktuell auch sehr voll und dementsprechend auch teurer ist, haben wir uns für die Weiterreise entschieden. Außerdem snd wir so dem Papierkram zur Visaverlängerung entgangen. Für Vietnam mussten wir zwar auch ein Visum beantragen aber das ging ganz einfach online unter: E-Visa Vietnam. Das Visum hat uns 25$/Person gekostet und wir können 30 Tage in Vietnam bleiben. Unser Abenteuer in dem neuen, unbekannten Land beginnt für uns in der Hauptstadt Hanoi.

Wir sind vom Suvarnabhumi Airport in Bangkok los geflogen und haben dort noch einmal die Vorteile der Amex Platinum Karte genutzt, indem wir ein "Lounge-Hopping" gemacht haben. Nachdem wir fast 2 Stunden vom Check-In über die Sicherheitskontrolle bis hin zum Gate gebraucht haben (es war so unglaublich voll am Flughafen), waren wir dann doch sehr froh, dass wir uns in die ruhigen Lounges zurückziehen und dort etwas Essen und Trinken konnten. Da wir aber nur noch eine Stunde Zeit hatten, waren es eher kurze Besuche um alle Lounges mal zu testen. Es ist zwar extrem cool, dass man diese Vorteile durch die Amex Platinum Karte hat und in den Lounges kostenlose Getränke und Speisen bekommt aber nicht jede Lounge ist gleich gut ausgestattet. Aber gut, wir testen es noch weiter.

Nach etwa 2 Stunden Flug sind wir dann in Hanoi gelandet, haben unsere Koffer eingesammelt und waren innerhalb weniger Minuten durch die Immigration. Draußen sind wir vielleicht in einem Scam (Betrug) geraten, indem wir uns in ein Sammeltaxi haben bringen lassen. Dieses hat uns ca. 25$ bis zu unserem Hotel gekostet und wir mussten noch 15 Minuten warten, bis 3 weitere Gäste hinzukamen. Die Fahrt zum Hotel hat dann etwa 1,5 Stunden gedauert für eine eigentlich recht kurze Strecke. Zunächst haben wir die 3 anderen Gäste abgesetzt, diese dann doch wieder eingesammelt und sind mit ihnen zu einem Money Exchange, sodass diese Geld abheben konnten. Wir sind um 17:30 Uhr in Hanoi gelandet, waren aber erst gegen 21:00 Uhr in unserem Hotel.

Das Hanoi Victor Gallery & Spa Hotel ist ein 4-Sterne Hotel in der Altstadt von Hanoi. Ein charmantes kleines Hotel in der Nähe der bekannten Plätze wie des Hoan Kiem Sees und weiteren Sehenswürdigkeiten. Der Check-In verlief problemos und unser Zimmer war recht groß. Leider in Richtung der Hauptstraße, was sehr laut war. Auch nachts. Denn hier in Vietnam gilt Hupen als die oberste Verkehrsregel. Wenn es überhaupt Verkehrsregeln gibt. Das Frühstück war eigentlich sehr gut bewertet, für uns allerdings völlig ungerechtfertigt. Das Buffet am Morgen war weder reichhaltig noch besonders lecker. Labbrige Cornflakes, trockener Toast, kaum Aufschnitt und dann ein paar Nudeln und ein leider echt ekliger Saft. Das wars auch schon. Die Lage des Hotels ist aber super und generell war es dort echt ganz nett.

St. Joseph Cathedral & Cong Caphe

Nachdem wir an unserem ersten Abend nur etwas um den Hoan Kiem Lake spaziert sind und verzweifelt etwas zu Essen gesucht aber nichts gefunden haben, war ein Banh Mi unser Abendessen. Am nächsten Tag stand dann ein wenig Sightseeing an, da wir nur den Sonntag in Hanoi verbracht haben. Bei der Auswahl unseres Hotels habe ich mich ein wenig an den Orten orientiert, die wir uns in Hanoi unbedingt ansehen wollten. Tatsächlich liegt das Hanoi Victor Gallery & Spa super zentral in Hanoi Old Quarter, sodass wir alles zu Fuß erreichen konnten. Normalerweise mieten wir uns einen Roller um die Gegend besser erkunden zu können aber in Hanoi war schon nach der Fahrt zum Hotel klar, dass das keine Option ist.

Der Verkehr hier ist einfach wahnsinnig. Es scheint keinerlei Regeln zu geben, alle fahren kreuz und quer und es wird ständig und überall gehupt. Wir kennen chaotischen Verkehr bereits aus Bangkok und auch Sri Lanka, aber hier in Hanoi ist es noch mal ein ganz anderes Level. Also sind wir zu Fuß los und haben auch da gemerkt, dass es hier eine Herausforderung ist den Autos, Rollern und Fahrrädern auszuweichen, die teilweise auch auf dem Gehweg fahren. Durch einige sehr schöne kleine Seitenstraßen sind wir schließlich an der St. Joseph Kathedrale ausgekommen. Die St. Joseph Kathedrale ist eine katholische Kirche im Zentrum von Hanoi und ein beliebtes Ausflugsziel. Rund um die Kirche tummelten sich Straßenverkäufer und Menschen mit Rikshas, die einen zu einer Fahrt überreden wollen.

Direkt gegenüber von der St. Joseph Katherdrale befindet sich das Cong Caphe. Ein sehr schmales Haus, welches aber gut in die Höhe ragt. Dort drin befindet sich ein charmantes kleines Café, welches sich auf mehrern Etagen verteilt. Besonders schön und beeindruckend sind die kleinen Balkone, von denen man einen tollen Blick auf die St. Joseph Kathedrale und auch Hanoi selbst hat. Wir haben dort einen Cappuccino und einen Kokosnuss-Cocoa getrunken. Dieser war leider so süß, dass ich ihn nicht auftrinken konnte. Im Cong Caphe sitzt man übrigens auf kleinen Hockern und Ministühlen, was für uns ein ziemlich cooles Erlebnis war. Für Vietnam scheint das aber völlig normal zu sein. Wir haben dort ein wenig entspannt, bevor wir uns zu unserem nächsten Ziel aufgemacht haben.

Hoan Kiem Lake

Der Hoan Kiem Lake befindet sich mitten im Old Quater von Hanoi und ist sowohl bei Tag als auch bei Nacht ein sehr belebter Ort. Wir waren an unserem ersten Abend bereits hier und sind einmal um den gesamten See spaziert. Eigentlich hatten wir etwas zu Essen gesucht aber da wir nichts gefunden haben, war es nur ein schöner Abendspaziergang. Tatsächlich war am Abend deutlich mehr los, als am nächsten Tag. Dies liegt vielleicht auch daran, dass am Abend überall kleine Veranstaltungen wie Tanzaufführungen, kleine Konzerte oder andere Shows stattfinden. Überall tummeln sich die Menschen, es sind Bühnen aufgebaut vor denen sich viele Stuhlreihen befinden. Hier ist überall etwas los und die ganzen Eindrücke können beim ersten Besuch dort ziemlich überfordernd sein. Besonders wenn zwischendurch noch Roller und Fahrräder durch die Mengen fahren, denen man besser ausweichen sollte.

Hoan Kiem Lake bedeutet so viel wie "See des zurückgekehrten Schwertes". Dieser See gehört zu den wohl bedeutensten landschaftlichten Orten in Hanoi und dient als Dreh- und Angelpunkt des öffentlichen Lebens. Eine der bekanntesten Legenden besagt, dass im 15. Jahrhundert ein Kaiser ein Schwert erhielt, das ihm helfen sollte, gegen eine feindliche Armee zu kämpfen. Nachdem der Kaiser den Krieg gewonnen hatte, ging er auf einem Boot auf den See und wurde von einer riesigen Schildkröte angesprochen, die das Schwert zurückforderte. Der Kaiser gab das Schwert zurück und die Schildkröte nahm es mit in den See. Seitdem wird der See als Hoan-Kiem-See bezeichnet, was übersetzt "See des zurückgegebenen Schwerts" bedeutet. Es ist ein wunderschöner, historischer Ort und zugleich ein faszinierendes Wahrzeichen von Hanoi, welches man unbedingt besuchen wollte.

Auf dem Hoan Kiem Lake befinden sich außerdem zwei Pagoden. Die eine befindet sich in der Mitte des Sees und ist nur mit einem Boot erreichbar. Man kann wohl auch Bootsfahrten auf dem See machen, wir haben aber tatsächlich kein einziges Boot gesehen. Über die markante rote Huc Bridge (ein weiteres Wahrzeichen von Hanoi) gelangt man zu der anderen Pagode, dem Ngoc Son Temple. Nachdem wir uns ein wenig die Umgebung des Hoan Kiem Lakes angeschaut hatten, wollten wir uns auch noch den Ngoc Son Temple anschauen. Und natürlich auch ein paar Fotos auf der berühmten roten Huc Bridge machen.

Ngoc Son Temple & die markante rote Huc Bridge

Die rote Huc-Brücke und der Ngoc Son-Tempel sind zwei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Hanoi. Die rote Huc-Brücke ist auch als "Sunbeam Bridge" bekannt und ist aufgrund ihrer roten Farbe eine sehr auffällige Brücke. Sie verbindet den Jadeberg-See (Hoan-Kiem-See) mit der Jadeinsel (Ngoc-Island). Die Brücke wurde im Jahr 1865 erbaut und ist 18 Meter lang. Die Brücke ist ein wichtiger Ort für Einheimische und Touristen, die den See besuchenund besonders bekannt für ihre rote Farbe und ihre einzigartige Architektur, die eine Kombination aus vietnamesischer und französischer Stilrichtung ist.

Der Ngoc Son-Tempel befindet sich auf der Jadeinsel und ist einer der ältesten Tempel in Hanoi. Wir mussten 60.000 VDN, also nur 0,0024 Euro zahlen, um über die Brücke zum Ngoc Son-Temple zu gehen. Der Tempel wurde im 18. Jahrhundert erbaut und besteht aus mehreren Gebäuden, darunter der Pen-Shrine, der Ink-Shrine und der Haupt-Halle. Die gesamte Insel ist wunderschön gestaltet und gerade die filigranen Schnitzereien machen diesen Ort zu etwas besonderem. Wir haben dort einige Fotos und auch Videos gemacht. Außerdem haben wir am Rand eine kleine Schildkröte entdeckt, die sich gerade auf den Weg zum Wasser gemacht hatte.

Überall sind bunte Blumen gepflanzt und die Atmosphäre hat etwas mystisches. Obwohl diese Pagode auch ein beliebtes Ziel für Touristen ist, kommen viele Einheimische her um zu beten. Der Geruch von Räucherstäbchen und Blumen erfüllt die Umgebung und man hat von überall eine tolle Sicht auf den Hoan Kiem Lake. Zusammen bilden die Rote Huc-Brücke und der Ngoc Son-Tempel ein bedeutendes Wahrzeichen von Hanoi aber eben auch eine beliebte Touristenattraktion. Die Kombination aus der natürlichen Schönheit des Sees und der kulturellen Bedeutung des Tempels macht den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Hanoi Old Quater

Das Hanoi Old Quarter ist eines der beliebtesten und bekanntesten Viertel in der vietnamesischen Hauptstadt. Dieses Viertel ist besonders für seine historischen Gebäude, traditionellen Handwerksbetriebe und Straßenhändler, die eine Vielzahl von Waren wie Kleidung, Handwerk, Lebensmittel und vieles mehr verkaufen, bekannt. Tatsächlich sind es etwa 100 Hektar, auf denen sich das vietnamesiche Leben im Old Quater abspielt. Ich würde fast sagen, dass Hanoi Old Quater zu den belebtesten Orten in Hanoi gehört. Am Wochenende werden hier sogar einige Straßen abgesperrt, sodass sich dort die kleinen Straßenläden breit machen können. Wir haben sogar zwei Straßen entdeckt, die für die Kinder abgesperrt waren. Hier hab es eine Vielzahl an elektrischen Autos, Motorrädern oder auch kleinen Krankenwagen, mit denen die Kinder auf der breiten Straße umherfahren können.

Wir fanden besonders die vielen kleinen Seitenstraßen mit den unzähligen Cafés sehr toll. Die Straßen strahlen einen eigenen Charme aus und sind irgendwie typisch Vietnam. Je nachdem wo man im Old Quater hin kommt, gibt es viele kleine lokale Shops und Restaurants oder auch Luxusmarken und große Shops. Rückblickend waren wir sehr froh, dass wir am Wochenende in Hanoi waren. Denn selbst mit den gesperrten Straßen ist der Verkehr eine echte Herausforderung. Alleine einen Kreisverkehr für wenige Minuten zu beobachten, lässt den Puls höher schlagen. Es sieht so aus, als würden alle einfach ineinander fahren. Chaos pur. Hier muss man schon sehr entspannt sein und irgendwie mit dem Flow mitgehen, um klar zu kommen.

Wir fanden es allerdings etwas schade, dass viele der Restaurants nur vietnamesische Speisekarten angeboten haben. Außerdem dachten wir, dass es hier eine große Auswahl an Restaurants gibt (was vermutlich auch stimmt) aber aufgrund der Sprachbarriere ist es uns schwer gefallen, etwas zu Essen zu finden. Letztendlich haben wir uns in den anderhalb Tagen in Hanoi überwiegend von Banh Mi ernährt. Banh Mi ist ein typisch vietnamesisches Sandwich, das aus einer französischen Baguette-ähnlichen Brotsorte und verschiedenen Zutaten wie eingelegtem Gemüse, frischen Kräutern, Fleisch (in der Regel Schweinefleisch oder Hähnchen), Mayonnaise und Chilisoße besteht. Das Sandwich hat seinen Ursprung in der französischen Kolonialzeit in Vietnam, als die französischen Bäcker ihr Brot in Vietnam brachten und die lokale Küche es mit einheimischen Zutaten anreicherte. Banh Mi ist heute weltweit bekannt und beliebt, vor allem wegen seiner einzigartigen Mischung aus süßen, sauren, scharfen und salzigen Aromen. Wir haben uns sofort in diese Delikatesse verliebt!

Next Stop: Ha Long Bay

Ich habe so den Eindruck, dass die meisten Leute, die nach Vietnam reisen eine Rundreise machen. Mit Start in Hanoi geht es meistens weiter nach Ha Long Bay, wo es mit einer der beliebten Ha Long Bay Cruises weiter an den nächsten Ort geht. So verbringen die meisten Touristen nur ein paar Tage an einem Ort, bevor sie zum nächsten Ort weiterreisen. Und ich denke, dass ist eine super Möglichkeit, um Vietnam und auch die unterschiedlichen Orte kennenzulernen und so einen guten Gesamteindruckt über das asiatische Land zu erhalten. Da wir aber als digitale Nomaden unterwegs sind, ist es für uns sehr aufwendig und auch stressig, viel umherzureisen. Besonders mit der Arbeit lässt sich das oft nicht realisieren. Daher ging es für uns zwar auch von Hanoi weiter nach Ha Long Bay, allerdings werden wir einen Monat in Ha Long bleiben.

Ich bin sehr gespannt, was uns in Ha Long so erwartet. Wir haben eine Fahrt mit einer "Luxuslimousine" gebucht, die typischerweise die Reisenden von Hanoi zum Hafen in Ha Long bringt, wo diese dann eine Cruise machen. Wir haben etwa 25$/Person bezahlt und wurden bei uns im Hotel abgeholt. Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden mit einem kurzen Zwischenstop auf der halben Strecke. Ha Long selbst ist eine wunderschöne Küstenstadt im Norden Vietnams, die bekannt ist für ihre atemberaubende Landschaft aus Felsformationen und Kalksteininseln, die aus dem smaragdgrünen Wasser der Ha Long Bucht ragen.

Die Bucht von Ha Long ist außerdem ein UNESCO-Weltkulturerbe und zieht jährlich Millionen von Touristen an, die eine Kreuzfahrt oder Bootstour durch die Gewässer machen, um die Schönheit der Landschaft zu erleben. Neben den beeindruckenden Felsformationen gibt es auch zahlreiche Höhlen und Grotten, die erkundet werden können. Wir freuen uns sehr, was uns in Ha Long erwartet und was wir in einem Monat dort erleben werden.