Seit Corona im März 2020 hat sich so einiges in Thailand verändert - 2023 sieht es schon wieder ganz anders aus.
Auf der einen Seite kommt es einem vor, als wäre Corona schon lange her und die Zeit mit den strengen Lockdowns, Beschränkungen und Regeln gerät so langsam auch in Vergessenheit. In vielen Ländern gibt es schon länger kaum Beschränkungen, wenn geht es dabei nur um eine Maskenpflicht in öffentlichen Verlehrsmitteln oder in Krankenhäusern sowie Pflegeheimen. Auf der anderen Seite aber, gibt es Covid 19 immer noch. Es gibt immer noch starke Verläufe, Menschen die ins Krankenhaus müssen und es sterben auch immer noch Menschen an Covid. Einige Länder - darunter auch Thailand - haben sehr unter der weltweiten Pandemie gelitten. Nicht nur gesundheitlich sondern auch wirtschaftlich. Einige Menschen haben ihre Existenz verloren, mussten das eigene Geschäft aufgeben oder haben auch ihren Job verloren.
Wir waren ja damals, im März 2020 bis Anfang August 2020, während der ersten Monate der Corona-Pandemie in Thailand und haben hautnah miterlebt, wie sich das Land innerhalb von Wochen und Monaten stark verändert hat. Thailand ist vor allem bekannt als ein sehr beliebtes Urlaubsziel, weil es hier so schön warm ist, es tolle Strände und auch viele Restaurants, Bars und Shops gibt. Unter anderem vermutlich auch, da Thailand sehr viel für die Touristen und die Reiseindustrie tut. Fast überall gibt es kleine Souvenierläden, Streetfoodstände und auch Tourguides, die die unterschiedlichsten Ausflüge zu den vielen verschiedenen Zielen anbieten. Außerdem gibt es eine große Auswahl an Hotels, Hostels und auch die AirBnBs sind hier viel besser ausgestattet und gestaltet als in Europa. Kein Wunder, dass Thailand ein solch beliebtes Ziel ist.
Doch von den belebten Straßen, den vielen Restaurants und Bars war während des Lockdowns 2020 nichts mehr zu erkennen. Wenn man bestimmte Orte wie Bangkok, Chiang Mai oder Phuket bereits vorher kannte, war man sehr schockiert, wie verlassen und leer plötzlich alles war. Quasi von heute auf morgen wurde nahezu das gesamte öffentliche Leben eingeschränkt und alles musste schließen. Wie lang das sein würde, wusste damals noch niemand. Es war zum Teil sogar verboten, die Provinz zu verlassen, in der man sich gerade befand und es gab auch monatelang keine Flüge innerhalb Thailands. So haben wir zunächst 3 Monate im Norden Thailands, in Chiang Mai, verbracht bevor es dann über Bangkok in den Süden Thailands ging.
Krabi in 2020 vs. Krabi in 2023
Da selbst nach knapp 3 Monaten Lockdown noch immer sehr viele Einschränkungen herrschten, sind wir damals auf eine kleine Insel gereist, um dort entspannt abzuwarten, wie sich Covid 19 weiter entwickelt. Koh Yao Noi ist eine kleine Insel im Süden Thailands und befindet sich sozusagen zwischen Phuket und Krabi. Phuket war und ist das beliebteste Ziel für Touristen, weshalb es während der ersten Corona-Monate nicht möglich war, über Phuket weiterzureisen. Dort herrschte ein noch strengerer Lockdown als in den weniger besuchten Orten Thailands. Also sind wir von Bangkok nach Krabi geflogen, haben zwei Nächte in Krabi verbracht und sind schließlich mit einem Longtailboot nach Koh Yao Noi gefahren.
Die zwei Nächte 2020 in Krabi haben wir im Ao Nang Orchid Resort nur wenige Meter vom Ao Nang Strand verbracht. Da wir gegen Abend angekommen sind, haben wir an unserem ersten Tag nicht viel von Krabi gesehen. Unser Freund Bang Ann hat uns am Flughafen abgeholt und wir sind direkt ins Hotel gefahren. Am nächsten Tag hat es zwar in Strömem geregnet, aber wir wollten dennoch den Pool etwas ausnutzen. Und ganz ehrlich, etwas anderes wäre auch nicht wirklich möglich gewesen. Als wir gegen Nachmittag ein wenig durch Ao Nang (die eigentlich beliebteste und somit auch belebteste Gegend Krabis) spaziert sind, kamen wir uns vor, als wären wir in einer Geisterstadt. Nicht nur, dass eigentlich kein einziges Geschäft oder Restaurant geöffnet hatte - es waren auch einfach keine Menschen zu sehen. Weder Locals noch Touristen. Wir haben dann irgendwann ein kleines thailändisches Restaurant gefunden und dort etwas gegessen, aber das wars auch schon.
Krabi war total verlassen, leergeräumt und dadurch auch sehr trist. Unser Highlight war (neben dem Restaurant) eine Mauer, auf der ein buntes Gemälde zu sehen war. Dadurch, dass es auch nur in Strömem geregnet hat, war der Strand leider auch nicht so die beste Option. Umso geschockter waren wir, als wir Anfang 2023 in Krabi angekommen sind. Seit einigen Monaten kann man wieder ohne Einschränkungen nach Thailand reisen und es ist wirklich kaum zu glauben, wie schnell sich das Land wieder geändert hat. Und irgendwie ist es auch noch schwer zu glauben, wie schnell wieder diese unfassbaren Mengen an Touristen in Thailand angekommen sind. Besonders wenn man das Land während Covid kennenlernen konnte ist es jetzt teilweise schockierend, wie voll es plötzlich wieder ist.
Unsere Unterkunft in den Phu Dahla Residences Krabi
Tatsächlich sind wir ähnlich wie damals gegen Abend in Krabi gelandet. Wir wurden auch wieder von unserem thailändischen Freund Bang Ann am Flughafen abgeholt. Diesmal sogar mit einem Auto der Regierung und seinem persönlichen Fahrer, Mudd. Bang Ann arbeitet für das "Government" und ist seit 1,5 Jahren in Krabi stationiert. Vorher hat er 5 Jahre auf Koh Yao Noi gearbeitet, wo Marc ihn damals kennengelernt hat (nur so als Nebeninformation). Schon am Flughafen haben wir gemerkt, dass wieder sehr viel los ist. Unser Flug mit Air Asia war vollständig ausgebucht und am Flughafen war alles rappelvoll. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft haben wir noch einen kurzen Zwischenstopp auf einem kleinen Streetfoodmarkt in Krabi Town gemacht. Es war ein sehr lokaler Markt aber dennoch waren auch hier bereits viele Touristen unterwegs.
Nachdem wir alle etwas gegessen hatten sind wir noch kurz in einen 7-Eleven gefahren und haben dort ein paar Getränke eingekauft. Anschließend ging es weiter nach Ao Nang in die Phu Dahla Residences, wo wir einen Monat leben werden. Wir zahlen ca. 900€ für den gesamten Wohnung und haben eine kleine 2-Zimmer Wohnung mit Bad, Schlafzimmer und einem kleinen Küchen-/Wohnbereich. Dort angekommen wurden wir herzlich empfangen. Marc musste noch ein paar Formulare ausfüllen und wir mussten unsere Visa vorzeigen. Kurz darauf haben wir dann die Karte zu unserer Wohnung in der 6ten von 7 Etagen erhalten. Mit dem Aufzug ging es dann hinauf und schon waren wir in unserem Zuhause für die nächsten 4 Wochen.
Die Wohnung ist klein aber dafür echt gut eingerichtet. Als wir ankamen war alles auf "Honeymoon" dekoriert, obwohl wir nicht in den Flitterwochen sind. Dennoch eine sehr süße Geste. Direkt neben der Tür befindet sich ein kleiner Küchenbereich mit Kühlschrank, Spülbecken und einer kleinen Ablagefläche. Ein Kochfeld gibt es leider nicht. Direkt daneben befindet sich ein kleiner Tisch mit Mirkowelle, Wasserkocher und zwei Stühlen. Angrenzend folgt eine kleine Couch mit TV an der gegenüberliegenden Wand sowie ein kleiner Balkon mit Wäschereck. Das Schlafzimmer besteht aus einem großen Bett, Schrank sowie Kommoden, einem TV am Fußende des Bettes und ein kleiner Schminktisch, an welchen das Bad mit Dusche, WC und Waschbecken angrenzt. Wir haben also eigentlich alles, was wir brauchen. Und eine echt schöne Aussicht ins grüne. Sogar das Meer ist in der Ferne zu erkennen.
Unser Alltag in Krabi
Da wir ja als digitale Nomaden unterwegs sind und nicht als Touristen, haben wir natürlich auch einen etwas anderen Alltag als die, die nur einen Urlaub machen. Da unsere Unterkunft in den Phu Dahla Residences ganz nett ist und es hier auch ein kleines Gym sowie einen Pool gibt, verbringen wir den Vormittag gerne hier. Wir arbeiten zunächst etwas aus unserer Wohnung heraus, machen dann eine Mittagspause im Fitnesstudio und sonnen uns anschließend etwas im und am Pool. Tatsächlich ist uns schon hier aufgefallen, dass es wieder sehr viele Touristen in Thailand gibt. Am Pool ist einfach immer was los, teilweise gibt es keine freie Liege mehr und auch die Stühle und Tische sind je nach Wetter sehr begehrt. Einige der Poolbesucher liegen stundenlang in der Sonne und drehen sich nur ab und zu mal. Das Gym ist leider nicht ganz so gut, weshalb dort vermutlich auch oft nichts los ist. Für uns reicht es aber wir haben uns jetzt auch schon Zeiten gesucht, an denen etwas weniger am Pool los ist.
Anschließend fahren wir meistens in ein Cafe oder auch in ein Restaurant, am liebsten direkt am Strand. Beispielsweise haben wir ein paar mal im Nang An Seafood Restaurant direkt am Strand zu Mittag gegessen. Direkt daneben befindet sich das Au Ha Cafe, indem wir auch schon gesnackt haben, bevor es dann in das gegenüberliegende Owl Cafe zum Arbeiten ging. Diese drei Locations befinden sich nicht direkt am beliebten Ao Nang Beach sondern Ao Nang Nopparat Thara Beach und sind daher nicht ganz so touristisch gelegen und daher etwas ruhiger. Wir wollten eigentlich auch mal in einem der zwei Coffeeclubs in der Nähe des Ao Nang Beaches arbeiten, dort war es aber immer so überfüllt, laut und ungemütlich, dass wir entweder keinen Platz gefunden haben oder nicht lange bleiben wollten. Allerdings muss ich ganz klar das Cafe 8.98 empfehlen! Hier gibt es den besten Kaffee in ganz Krabi.
Leider ist auch das Cafe 8.98 - was vermutlich unser Lieblingscafe in Krabi ist - bis ca. 14.30 Uhr total überfüllt und es ist Glückssache, ob man einen Tisch bekommt. Dafür ist der Kaffee sehr gut und auch die Bowls (die man sich selbst zusammenstellt) sind einfach super lecker. Zum Arbeiten ist es leider nur geeignet, wenn nicht so viel los ist. Daher sind wir gegen Nachmittag häufig noch einmal zurück in unsere Wohnung, haben die restliche Arbeit erledigt und sind am Abend wieder los um einen der zahlreichen Märkte zu besuchen oder in einem Restaurant etwas zu essen. Auch hier mussten wir uns erst daran gewöhnen, wie viele Menschen wieder unterwegs sind. Besonders am Ao Nang Beach ist auch Abends super viel los, die Menschen drängen sich aneinander vorbei und man wird von Promotern der Restaurants, Verkäufern oder Schneidern angesprochen, ob man nicht etwas kaufen oder essen möchte.
Wo man in Ao Nang hingehen sollte
Tja, jetzt kommt die Frage der Fragen. Was sollte man in Ao Nang denn unbedingt sehen? Ich werde euch jetzt einfach mal ein paar Restaurants, Märkte oder Plätze vorstellen, die wir besonders mögen. Natürlich gibt es auch solche Dinge wie der Railay Beach, der Tiger Temple oder ähnliches aber mir geht es primär um Plätze, die den Alltag schöner machen. Wie eben schon erwähnt würde ich jedem empfehlen, einmal im Nang An Seafood Restaurant etwas zu essen. Man kann dort einfach direkt am Wasser sitzen und hat einen tollen Ausblick auf das Meer mit den Bergen und den Longtailbooten im Hintergrund. Das Essen dort ist sehr lecker und auch nicht teuer.
Ganz in der Nähe befindet sich "Ao Nang Landmark". Dort gibt es jeden Tag einen großen Streetfoodmarkt sowie kleine Shops, die Schmuck, Kleidung, Souveniers, Taschen und noch mehr anbieten. Es gibt dort auch zwei große Plätze mit Tischen zum Essen sowie häufig Livemusik oder anderen Shows. Der Landmark Nightmarket ist einfach super, um lokale Gerichte auszuprobieren, sich mit kleinen Snacks durchzufuttern oder auch gemütlich bei netter Musik zu Abend zu essen. Wir lieben diesen Nightmarket und waren bereits mehr als einmal dort. Neben zahlreichen thailändischen Gerichten gibt es auch indisches, arabisches oder europäisches Essen, viele Nachspeisen oder einfach gegrille Fleisch- und Seafood-Spieße. Hier sollte eigentlich jeder fündig werden.
Als Restauranttipp kann ich nur Dean and Moms Restaurant empfehlen. Zwar befindet sich dieses charmante Restaurant etwas außerhalb der belebten Ao Nang Gegend aber das Essen ist einfach unglaublich lecker. Wir wurden selbst von zwei Freunden darauf aufmerksam gemacht und ich denke, es wird eines unserer Lieblingsrestaurants, wenn nicht sogar DAS Lieblingsrestaurant, werden. Es gibt super leckere thailändische Küche aber auch Frühstück, Currys und sehr deliziöse Kokosnusslassis. Außerdem sitzt man hier sehr schön und schaut auf die beeindruckenden Berge Krabis. Das einzige Manko: direkt neben dem Restaurant befinden sich Lautsprecher, die zu bestimmten Zeiten laut den muslimischen Gesang ausstrahlen. Aber ich finde eigentlich, das ist nicht wirklich störend.
So hat sich Krabi verändert
Wir sind mittlerweile etwas länger als eine Woche in Krabi und haben und so langsam auch an das "neue" Thailand gewöhnt. Ich kann mich auch nur wiederholen und sagen, dass es an den beliebten Touristenorten, wie beispielsweise Ao Nang in Krabi, einfach sehr voll ist. Wer sich auf einsame Strände, Ruhe und schöne Spaziergänge gefreut hat, ist hier aktuell falsch. Wenn das Wetter schön ist, ist selbst der lange Ao Nang Beach sehr voll und wenn man einen ruhigen Platz zum Sonnen finden möchte, wird es schon schwierig. Auch der Railay Beach, den man nur per Boot erreicht, ist kein ruhiger, einsamer Strand mehr. Hier tummeln sich die Touristen besonders, da es eben nur diesen kleinen Sandabschnitt gibt.
Wer allerdings auf eine Art Partyurlaub, viel Trubel und Action aus ist, wird auch in Krabi auf seine Kosten kommen. Die Auswahl an Restaurants, Shoppingmöglichkeiten und Ausflügen ist beinahe grenzenlos. So gut wie jeder Laden hat wieder geöffnet und selbst damals geschlossene haben vermutlich neue Besitzer. Es gibt unzählige Souveniers, Klamotten oder auch Schmuck zu kaufen, auch wenn die Waren sich wiederholen. Auch wenn eigentlich jeder Shop so ungefähr die gleichen Produkte anbietet, macht es doch Spaß zu stöbern und sich alles anzuschauen. Was ich persönlich nicht so gut finde ist, dass man wirklich wieder überall angesprochen und zum Kaufen überredet wird. Ich schaue mir die Dinge lieber in Ruhe an, bevor ich etwas Kaufe aber gut. So kennt man es ja eigentlich auch aus Thailand.
Wenn man darauf achtet, sieht man ab und zu auch noch geschlossene Geschäfte und besonders wenn man die touristischen Gegenden etwas verlässt gibt es noch einige "Nachwirkungen" von Covid 19 zu sehen. Aber alles in allem ist Thailand dabei sich zu erholen. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man sogar sagen, es ist als hätte es Corona hier nie gegeben. Weder bei den Touristen noch bei den meisten Verkäufern und Restaurantmitarbeiter hat man das Gefühl, dass ein Gedanke an die weltweite Pandemie verschwendet wird. Auch wenn es eigentlich noch gar nicht lange her ist. Abstand halten, Masken tragen oder generell darauf zu achten, dass man beispielsweise nicht in der Menge hustet oder niest ist hier eigentlich völlig vergessen. Es gibt noch den ein oder anderen, der eine Maske trägt aber das ist hier auch die Ausnahme. Wir müssen uns immer noch daran gewöhnen aber ich denke, so ist es mittlerweile fast überall.